EU-Rechnungshof fordert

Mehr Maßnahmen gegen Chemie im Essen

Gegen ungesunde Chemikalien in Lebensmitteln muss aus Sicht der obersten EU-Rechnungsprüfer effektiver vorgegangen werden. Oft werde gar nicht kontrolliert.

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Lebensmittelkontrolle bei Gemüse und Obst. Rund 8000 Substanzen gelten nach EU-Regeln als potenziell gefährlich.

Lebensmittelkontrolle bei Gemüse und Obst. Rund 8000 Substanzen gelten nach EU-Regeln als potenziell gefährlich.

© Markus Bormann / Fotolia

LUXEMBURG. Die EU-Regeln seien „überfrachtet“ und die EU-Staaten mit den Lebensmittelkontrollen überfordert, kritisierte der Europäische Rechnungshof in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Eine Lösung sei, die Labors der Lebensmittelindustrie stärker in die Kontrollen einzubeziehen, um staatliche Stellen zu entlasten.

Als potenziell gefährlich gelten nach den EU-Regeln rund 8000 Substanzen – neben Mitteln zur Schädlingsbekämpfung gehören dazu Farb- und Aromastoffe, Tiermedikamente sowie Plastik. Die Lebensmittel in der EU seien im weltweiten Vergleich zwar besonders sicher, sagte der zuständige Rechnungsprüfer Janusz Wojciechowski. Dennoch stehe das derzeitige System vor Herausforderungen.

Die Regeln seien so umfangreich, dass es den nationalen Prüfstellen nicht gelinge, alle ihre Aufgaben zu erfüllen. „Tausende Stoffe werden praktisch nicht kontrolliert“, sagte Wojciechowski. Hinzu komme, dass einige EU-Staaten bestimmte Chemikalien seltener kontrollierten als andere. Das gefährde die Glaubwürdigkeit des Systems.

Der Rechnungshof forderte die EU-Kommission auf, die Auflagen zu überarbeiten und stärker mit der Wirtschaft zu kooperieren. Die Lebensmittelindustrie müsse Prüfungen übernehmen, sagte Wojciechowski. „Es ist in ihrem eigenen Interesse, die Regeln anzuwenden, weil sie Verantwortung trägt, wenn es zu chemischen Verunreinigungen kommt.“ (dpa)

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