Mentales Training bessert Geschick von Chirurgen

BERLIN (gvg). Hirn-Jogging hilft nicht nur gegen Demenz: Chirurgen, die in einem Laparoskopie-Trainingsprogramm Operationen in Gedanken durchgehen, operieren besser als jene, die nur praktische Übungen machen.

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Das zeigt eine randomisiert-kontrollierte Studie, die Marc Immenroth von dem Unternehmen Johnson&Johnson beim Berliner Hauptstadtkongress vorgestellt hat. An der Untersuchung, die in der Fachzeitschrift "Annals of Surgery" publiziert wurde, nahmen 98 Chirurgen teil, die an dem von Johnson&Johnson unterstützten European Surgical Institute in Hamburg einen Laparoskopiekurs belegt hatten.

Ein Drittel der Chirurgen machte das dort übliche Standardtraining, bei dem in diesem Falle eine laparoskopische Cholezystektomie an verschiedenen Modellen geübt wurde. Ein Drittel der Chirurgen belegte zusätzlich zum Standardtraining ein mentales Training. Und ein weiteres Drittel nahm stattdessen an einer zusätzlichen praktischen Übungseinheit ohne mentales Training teil.

"Das mentale Training bestand in einem bewussten und wiederholten Vorstellen der einzelnen Operationsschritte und Bewegungen, ohne diese Tätigkeiten jedoch tatsächlich praktisch durchzuführen", so Immenroth. Jeder Chirurg erhielt für neunzig Minuten einen persönlichen Mentaltrainer, der die Cholezystektomie mit ihm in Gedanken Schritt für Schritt durchging. Die Bewertung der individuellen OP-Performance an einem Pelvi-Trainer-Simulator erfolgte in allen drei Gruppen durch externe Experten anhand von Videoaufzeichnungen und mit Hilfe standardisierter Bewertungsskalen. Das "Gehirnjogging" zeigte Wirkung. Nicht nur schnitten die Probanden in der Gruppe mit mentalem Training besser ab als jene in der Kontrollgruppe. Sie waren auch statistisch signifikant besser als jene, die statt des mentalen Trainings eine zusätzliche praktische Übungseinheit absolviert hatten.

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