Metformin rettet Leben bei Diabetikern mit KHK

ORLANDO (ob). Die Therapie mit Metformin scheint auch bei Typ-2-Diabetikern mit atherothrombotischen Gefäßerkrankungen die Sterberate deutlich zu senken. Dafür sprechen neue Daten aus dem großen REACH-Register.

Veröffentlicht:

Im REACH-Register sind weltweit knapp 68 000 Patienten aufgenommen worden, bei denen entweder ein hohes kardiovaskuläres Risiko oder bereits eine atherothrombotische Gefäßerkrankung bestand, wie Dr. Ronan Roussel aus Paris beim Kongress der US- amerikanischen Diabetesgesellschaft ADA in Orlando berichtet hat.

Im Fokus der aktuellen Analyse stand die Subpopulation der 19  699 Diabetiker mit manifester koronarer, zerebraler oder peripherer Gefäßerkrankung. Geklärt werden sollte, ob die - in diesem Fall sekundärpräventive - Behandlung mit Metformin mit einer Veränderung der Sterberate assoziiert war. 7457 Diabetiker hatten eine Behandlung mit Metformin erhalten, 12 234 dagegen nicht.

Da es sich um keine randomisierte Studie handelte, überrascht es nicht, dass es zwischen beiden Gruppen Unterschiede etwa beim Blutdruck oder bei den Lipidspiegeln gab. Diese Unterschiede galt es mit Hilfe der statistischen Adjustierung so gut wie möglich zu bereinigen.

Nach entsprechender Adjustierung war die Therapie mit Metformin im zweijährigen Beobachtungszeitraum - in dieser Zeit wurden 1270 Todesfälle registriert - mit einer signifikant um 24 Prozent niedrigeren Sterberate assoziiert, berichtete Roussel. Das entspreche in etwa dem, was die berühmte UKPDS-Studie bei übergewichtigen Diabetikern ergeben hat: Ihre Sterberate wurde im Vergleich zu Placebo um 36 Prozent gesenkt.

Lesen Sie dazu auch: Mit Analogakombination statt Mischinsulin bessere Ergebnisse

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Kardiovaskuläre Prävention

Vitaminpräparate wohl auch bei hohem Risiko nutzlos

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick