OECD-Studie

Missbrauch von Schmerzmitteln nimmt in Europa zu

Veröffentlicht:

PARIS. In Europa sterben einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge immer mehr Menschen am Missbrauch von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Zwischen 2011 und 2016 stieg die Zahl der Todesfälle durch den Missbrauch von Opioiden in einigen Mitgliedsstaaten um 20 Prozent, wie aus der kürzlich in Paris veröffentlichten Studie der OECD hervorgeht. Betroffen sind demnach in Europa vor allem Schweden, Norwegen, Irland, England und Wales.

Hintergrund sei der zunehmende illegale Handel mit Opioiden. Außerdem griffen Ärzte bei starken Schmerzmitteln zu sorglos zum Verschreibungsblock, kritisierte die OECD. In die Studie seien Daten aus 25 der 35 OECD-Länder eingeflossen. Unter allen analysierten Ländern weisen die USA und Kanada die höchsten Todeszahlen durch Opioid-Missbrauch auf.

In Deutschland seien im Vergleich zu anderen OECD-Ländern zwar weniger Menschen durch Opioid-Missbrauch gestorben, es würden aber vergleichsweise viele Schmerzmittel verschrieben und konsumiert, heißt es in der Studie. Daher müsse darauf geachtet werden, die Balance zwischen einem angemessenen Einsatz von Schmerzmitteln und dem Risiko einer Sucht nicht zu verlieren, so die OECD-Experten. Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte kürzlich vor wachsenden Gefahren durch Fentanyl-Schmerzmittel gewarnt, das meist in Pflegeheimen oder Kliniken „abgezweigt“ würde. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an