COPD

Mit Fallmanager weniger Exazerbationen

Exazerbationen zu verhindern ist ein wesentliches Ziel der COPD-Therapie. Bei Patienten mit häufigen Exazerbationen lässt sich durch eine Fallmanager-basierte Versorgung viel erreichen.

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MÜNCHEN. Patienten mit COPD und zwei und mehr Exazerbationen pro Jahr haben eine gegenüber Patienten mit COPD und seltenen Exazerbationen erhöhte Mortalität, und ihre Versorgung ist extrem ressourcenintensiv.

Das lässt sich mit einem intensivierten Versorgungsprogramm mit Fallmanager ändern, wie eine zwölfmonatige Studie von Federico Fiorentino aus Palma de Mallorca, Spanien, belegt.

Das Programm umfasste eine Patientenschulung, Ernährungsanalyse und -beratung, Betreuung durch einen Fallmanager sowie Maßnahmen zur Förderung der frühen Behandlung bei beginnender Exazerbation, etwa durch raschen Zugang zum Arzt ohne Wartezeiten. In der Kontrollgruppe erfolgte die Versorgung wie bisher.

Vor Studienbeginn hatten die 36 Patienten der Interventionsgruppe eine im Mittel schlechtere Lungenfunktion (FEV1 0,83 vs. 1,29 l/s) und mehr Dyspnoe nach der mMRC (Modified Medical Research Council Dyspnea Scale; 2,7 vs. 1,9 1), und sie waren in den vorangegangenen zwölf Monaten länger in der Klinik gewesen als die 36 Kontrollen (22,5 vs. 13,1 Tage).

Während der zwölfmonatigen intensivierten Betreuung mussten die Patienten der Fallgruppe dagegen im Mittel viel seltener (0,27 vs. 2,5 Mal) und kürzer (2 vs. 37 Tage) ins Krankenhaus. Auch benötigten sie weniger Steroide und Antibiotika - wahrscheinlich, weil die Medikation gezielter als vorher eingesetzt wurde, sagte Fiorentino beim ERS-Kongress.

Die Mortalität änderte die intensivere Betreuung über die zwölf Monate und bei der kleinen Patientenzahl nicht signifikant (12 vs. 17 Prozent). Auch die mittlere Häufigkeit der Behandlung in der Notfallambulanz war vergleichbar (0,21 vs. 0,66). (fk)

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