Mit Hochdosis-Therapie gegen Brustkrebs

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HAMBURG (stü). Der ÖstrogenRezeptor-Blocker Fulvestrant hat sich in der Therapie beim metastasierten hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom bewährt. Die Daten der NEWEST*-Studie lassen vermuten, dass sich durch Dosisintensivierung die Wirksamkeit weiter erhöhen lässt.

Die Hochdosis-Therapie mit Fulvestrant (Faslodex®) senkte den Spiegel des Wachstumsfaktors Ki67 signifikant um fast 79 Prozent im Vergleich zu 43 Prozent bei den Studienteilnehmerinnen mit der derzeit zugelassenen Dosierung des Medikamentes. "Die höhere Dosis führte nicht nur zu einer signifikant größeren Abnahme der Tumor-Proliferationsrate, sondern auch zu einem stärkeren Abbau der Östrogenrezeptoren und zu einem verbesserten Tumoransprechen," berichtete Professor Nadja Harbeck aus München auf einer Veranstaltung von AstraZeneca in Hamburg. Beide Dosierungen wurden gut vertragen. Bislang unbekannte unerwünschte Wirkungen traten nicht auf.

"Für die Studie wurde ein neoadjuvantes (präoperatives) Konzept gewählt, weil wir dabei in kurzer Zeit Veränderungen des Tumors erkennen können," sagte Harbeck. An der Studie nahmen 200 Patientinnen mit einem hormonrezeptor-positiven, lokal fortgeschrittenen Brustkrebs teil. Die Frauen erhielten vor der Op randomisiert 16 Wochen lang eine Hochdosis oder die zugelassene Dosierung von Fulvestrant. Bei der Hochdosis wurden 500 mg der Substanz initial, nach 14 und 28 Tagen und dann monatlich gegeben. Beim Standard waren es 250 mg initial, nach 28 Tagen und danach monatlich. Primärer Endpunkt war die Veränderung des Wachstumsfaktors Ki67 nach vier Wochen.

Derzeit laufen zwei Studien, in denen die Daten von NEWEST in der Ersttherapie bei metastasiertem Brustkrebs überprüft werden. Gebe es ähnlich positive Ergebnisse, wäre die Dosisintensivierung ein Weg, die Wirksamkeit bei Metastasen weiter zu verbessern, so Harbeck .

*NEWEST: Neoadjuvant Endocrine therapy for Women with Estrogen-Sensitive Tumors

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