Mit Stammzellen lässt sich Rate der Leukämie-Rezidive mindern

Bei chronischer Leukämie gibt es durch Stammzellen seltener Rezidive.

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BERLIN (gvg). Durch autologe Stammzelltransplantation (ASCT) lässt sich der Anteil der Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie, die nach fünf Jahren noch ohne Rezidiv sind, im Vergleich zu Patienten ohne Transplantation mehr als verdoppeln.

Bei der Hämatologen- und Onkologen-Tagung in Berlin (DGHO) wurden die Endergebnisse einer europäischen Großstudie zur ASCT bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) vorgestellt. An der EBMT CLL Auto-Studie nahmen 223 CLL-Patienten teil, die nach einer Erst- oder Zweitchemotherapie in kompletter oder partieller Remission waren. Die Patienten erhielten entweder eine ASCT, oder es wurden nur Daten erhoben und entsprechend dem Fortschreiten der Erkrankung therapiert.

Primärer Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS) nach fünf Jahren. Hier wurde ein deutlicher Nutzen für die Patienten in der ASCT-Gruppe erreicht. 42 Prozent von ihnen hatten nach fünf Jahren noch kein Rezidiv, im Vergleich zu 24 Prozent in der Kontrollgruppe.

Das mediane ereignisfreie Überleben lag bei 51 (ASCT-Gruppe) versus 24 Monaten (Kontrollgruppe). Keinen Unterschied fanden die Ärzte in der Intention-to-treat-Analyse beim Gesamtüberleben. In beiden Gruppen lebten 85 Prozent noch nach fünf Jahren. Die Resultate waren unabhängig von der Art der Induktions- und Konsolidierungstherapie.

Dr. Fabienne McClanahan warnte davor, angesichts der guten EFS-Daten zu enthusiastisch zu werden. Die Überlebensdaten zeigten, dass es auch bei Verzicht auf die Transplantation sehr effektive medikamentöse Therapien gebe. Zudem sei die in der Studie genutzte Ersttherapie heute nicht mehr der Stand der Dinge. So hatten die Patienten zum Beispiel kein Rituximab bekommen.

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