Mitbringsel aus Griechenland: Malaria

Veröffentlicht:

In Griechenland ist bei kranken Reiserückkehrern auch eine Malaria-Infektion in Erwägung zu ziehen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek

Zwischen Ende Mai und Ende Oktober 2011 wurden in Griechenland insgesamt 61 Fälle von Malaria tertiana registriert, verursacht durch Plasmodium vivax.

Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten handelte es sich um Einheimische, die zuvor keine Reisen in Malaria-Endemiegebiete unternommen hatten. Ein über 70- jähriger Mann starb an der Krankheit.

Außerdem erkrankten 28, zum großen Teil aus Pakistan zugewanderte Landarbeiter an Malaria tertiana. Die meisten der Erkrankungen traten in der Gemeinde Evrotas in Lakonia, im Südosten der Peloponnes auf.

Anopheles eingewandert

Einzelfälle wurden aber auch aus Attiki, Evoia, Viotia und Larissa berichtet. Seit 2009 werden aus Griechenland jährlich sporadische Fälle von autochthoner Malaria gemeldet, nachdem dort seit 1974 keine Malariaerkrankungen mehr aufgetreten waren.

Experten vermuten, dass das Vorhandensein der Überträgermücke Anopheles in Kombination mit Malaria-Plasmodien, die durch Arbeitsmigranten aus Endemieländern mitgebracht wurden, zu dem aktuellen Ausbruch der Malaria tertiana führte.

Malaria-Fälle bei Reiserückkehrern aus Griechenland wurden bisher nicht bekannt, allerdings wird die hauptsächlich betroffene Region Lakonia touristisch wenig frequentiert.

Vor Mücken schützen

Da mit dem Einsetzen des Herbstes die Vektorpopulation zurückgeht, sinkt damit auch das Übertragungsrisiko für die Malaria, welches für Touristen ohnehin sehr gering war.

Reisenden sollte dennoch geraten werden, sich vor Mückenstichen zu schützen. Auf diese Weise können sie auch eine Infektion mit dem seit 2010 in Griechenland zirkulierenden West-Nil-Fieber vermeiden, das ebenfalls von Mücken übertragen wird.

Eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe ist gegenwärtig nicht erforderlich. Bei Reiserückkehrern aus Griechenland mit unklarem Fieber sollten Ärzte an die Möglichkeit einer Malaria-Infektion denken und diese gegebenenfalls ausschließen.

Die Inkubationszeit bei einer Malaria tertiana reicht von zwei bis drei Wochen bis hin zu mehreren Monaten, selten liegt sie bei über einem Jahr.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

Mehr zum Thema

Impflücken erkennen

Impfstatus checken mit digitalem Tool

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an