Cluster-Kopfschmerz

Nervenschrittmacher reduziert und lindert Attacken

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ERFURT / BONN. Der Cluster-Kopfschmerz kann durch einen Nervenschrittmacher gelindert werden, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC).

Der Schrittmacher von der Größe eines Fingernagels werde durch eine Wand der Mundhöhle hindurch in der Nähe des Ganglion sphenopalatinum (SPG) befestigt. "Der Patient kann dann nach der Operation den SPG-Stimulator mit einer Fernbedienung an der Wange aktivieren und damit den Cluster-Kopfschmerz abschwächen", wird Professor Thomas Klenzner vom Uniklinikum Düsseldorf in der Mitteilung zitiert.

In der Studie Pathway CH-1 habe die SPG-Stimulationstherapie den Schmerz bei zwei Dritteln der Patienten beseitigt oder die Attacken verkürzt und auch die Zahl der Schmerzattacken vermindert. Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die Behandlung nachhaltig ist.

Weltweit sind laut Klenzner bereits 400 Patienten operiert worden, darunter zehn Patienten in Düsseldorf. Die Erfahrungen hier seien gut. Alle Patienten haben die Implantation laut Klenzner im Wesentlichen gut toleriert: "Vier Wochen nach der Operation berichteten die Patienten über einen Rückgang der Anfallshäufigkeit und der Schmerzstärke." Der Experte ist sich sicher: "Die SPG-Stimulation wird ihren Platz in der klinischen Versorgung finden."

Die neue Behanldungsmethode ist auch Thema auf der Jahresversammlung der DGHNO KHC, die vom 24. bis 27. Mai 2017 in Erfurt stattfindet.(eb)

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