Molekulare Diagnose

Neu entdeckter Immundefekt bringt Forschung zu Tumoren voran

Ein Team um Forscher am Dr. von Haunerschen Kinderspital in München hat bei Kindern mit einem angeborenen Immundefekt und einer Neigung zur Tumorentstehung Mutationen im Gen CARMIL2 identifiziert.

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MÜNCHEN.  Diese Erkenntnis (Nature Communications 2017, online 23. Januar) sei nicht nur für eine klare molekulare Diagnose der betroffenen Patienten wichtig, sie offenbare auch neue Signalwege der antitumoralen Immunität, zeige, wie das Immunsystem die Entstehung von Tumoren unterdrückt und eröffne die Entwicklung neuer therapeutischer Konzepte, teilt das Klinikum der Universität München mit.

Die Forscher um Professor Christoph Klein haben im Rahmen der internationalen Care-for-Rare Alliance Kinder aus dem Nahen Osten und aus Südamerika untersucht. Die Patienten hatten an vielen Stellen im Körper Tumoren der glatten Muskelzellen, die mit Epstein-Barr-Viren (EBV) assoziiert waren. Zudem weisen ihre T-Lymphozyten eine Störung in einem Signalweg auf, welcher durch Aktivierung des Oberflächenmoleküls CD28 initiiert wird. Dies führt dazu, dass die T-Zellen nicht adäquat ausreifen und in ihrer Funktion gestört sind. Das betroffene Gen ist auch für Beweglichkeit und zielgerichtete Wanderung der Immunzellen wichtig. Entsprechend weisen die Lymphozyten der Patienten eine Störung der Polarität und des Migrationsverhaltens auf. Der CD28-Signalweg ist eine therapeutische Zielstruktur: bei der Immun-Checkpoint-Blockade hemmen Arzneien hemmende Einflüsse und steigern so die antitumorale Immunität. In diesem Zusammenhang werde deutlich, dass eine effektive T-Zellantwort wichtig ist, um die Entstehung von seltenen EBV-assoziierten Tumoren zu unterdrücken, heißt es in der Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie. (mal)

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