Diabetes-Kongress

Neue Ansätze zur Heilung von Typ-1-Diabetes

Die autologe und die allogene Transplantation von Beta-Zellen sowie ein Bioreaktor werden von Dresdener Ärzten erforscht.

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BERLIN. Außer durch eine Autoimmunreaktion können die Insulin-produzierenden Beta-Zellen auch bei einer Verletzung zerstört werden. Ärzte des Uniklinikums in Dresden haben dabei erfolgreich Insulin-produzierende Zellen vom verletzten Pankreas in die Leber verpflanzt, ist beim Diabetes-Kongress in Berlin berichtet worden.

"Ein Arbeitsunfall hatte die Bauchspeicheldrüse eines 43-jährigen Mannes so schwer verletzt, dass wir sie entfernen mussten", berichtet Professor Stefan R. Bornstein aus Dresden in einer Mitteilung der DDG zum Kongress.

Für die autologe Transplantation wurden die Insulin-produzierenden Zellen aus dem Pankreas aufbereitet und in die Leber gespritzt. Die Transplantate funktionierten seit dem Eingriff im vergangenen Jahr gut, und eine immunsuppressive Therapie sei nicht nötig.

Auch die allogene Inselzell-Transplantation wird in Dresden erforscht. Hiervon können Typ-1-Diabetiker profitieren, "die trotz medikamentöser Behandlung unter starken Blutzuckerschwankungen leiden", so Bornstein. Die Empfänger brauchen jedoch eine immunsuppressive Therapie.

Daher wird auch ein künstliches Pankreassystem erforscht. "Der sogenannte ,Bio-Reaktor‘ hat die Form einer kleinen Dose, die mit Insulin-produzierenden Zellen befüllt ist und im Körper von Typ-1-Diabetikern die Insulinproduktion übernehmen soll", erläutert Bornstein.

2013 wurde der Reaktor weltweit zum ersten Mal einem Typ-1-Diabetiker eingesetzt. Das System habe rund ein Jahr lang zuverlässig Insulin produziert. (eb)

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