Kommentar zur PSA-Studie

Neue Daten, altes Problem

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Die 13-Jahres-Ergebnisse der ERSPC-Studie liegen vor. Man weiß nun, was man auch nach elf Jahren schon erkannt hat: Das PSA-Screening senkt die Prostatakrebs-Sterblichkeit um rund ein Fünftel.

Das ERSPC-Ergebnis unterscheidet sich damit von den 13-Jahres-Resultaten der PLCO-Studie. Dort war kein Einfluss des PSA-Screenings auf die Krebsmortalität festzustellen gewesen.

In der Kontrollgruppe der PLCO-Studie hatte sich freilich jeder zweite Mann ebenfalls einem PSA-Test unterzogen. Die Differenz zwischen ERSPC und PLCO kann das aber nur bedingt erklären. Denn die Kontamination der Kontrollen betrug auch in der ERSPC-Studie 25 bis 40 Prozent.

Wie die neuen ERSPC-Daten zeigen, erhöht sich der Screening-Nutzen offenbar mit der Zeit. Die Zahl der Männer, die zum PSA-Test einzuladen sind, damit ein Krebstodesfall verhindert wird, sinkt von 1410 nach neun auf 781 nach 13 Jahren. Ein allgemeines Screening ist dennoch nicht zu befürworten, denn das alte Problem bleibt ungelöst: die Rate von Überdiagnosen, die etwa 40 Prozent beträgt.

So besteht der Nutzen der ERSPC-Ergebnisse vor allem in einem: Männer, die eine Entscheidung für oder gegen den PSA-Test treffen wollen, können dies nun auf breiterer Informationsbasis tun.

Lesen Sie dazu auch: Prostatakrebs: PSA-Test ermöglicht längeres Überleben

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 17.08.201413:36 Uhr

Na klar ist ein allgemeines screening zu empfehlen! Was denn sonst?

Es ist immerhin bei Männern der häufigste bösartige Tumor und hat schon 1998 in Deutschland den Lungenkrebs als häufigsten bösartigen Tumor bei Männern abgelöst, wobei wir immer noch kein wirklich flächendeckendes Krebsregister haben (Ländersache).
Keiner wird nur wegen eines PSA-Wertes operiert.

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