COPD

Neue LAMA/LABA-Kombi mit zweimal täglicher Gabe

Ab 2. Februar erweitert die Fixkombi aus Aclidinium und Formoterol (Brimica® Genuair®) die Therapieoptionen bei COPD. Patienten mit Symptomen am Abend, in der Nacht und am Morgen profitieren besonders.

Von Michael Hubert Veröffentlicht:
Wird ein COPD-Präparat nur einmal täglich inhaliert, können sich Symptome zum Abend hin und in der Nacht wieder verstärken. Dieses Problem wird durch die zusätzliche abendliche Gabe der neuen Fixkombi vermieden.

Wird ein COPD-Präparat nur einmal täglich inhaliert, können sich Symptome zum Abend hin und in der Nacht wieder verstärken. Dieses Problem wird durch die zusätzliche abendliche Gabe der neuen Fixkombi vermieden.

© aletia2011 / fotolia.com

BERLIN. Das pathophysiologische Hauptproblem bei einer COPD ist die Lungenüberblähung. "Die eingeatmete Luft wird nicht vollständig ausgeatmet", erinnerte Dr. Thomas Voshaar. "Die Lunge zu entleeren, ist das Ziel einer jeden Therapie bei Patienten mit COPD."

Die Basistherapie sei daher die Bronchodilatation, so der Pneumologe vom Krankenhaus Bethanien in Moers.

Diese gelingt mit einer Kombination eines langwirksamen muskarinischen Acetylcholin-Rezeptorantagonisten (LAMA) mit einem lang wirksamen ß2-Sympathomimetikum (LABA) besonders gut.

Klinische Daten aus den Zulassungsstudien der neuen Fix-Kombi aus Aclidinium (LAMA) und Formoterol (LABA) präsentierte Dr. Jutta Beier vom Institut für Atemwegsforschung in Wiesbaden.

Einbezogen waren in die beiden Studien jeweils rund 1700 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COPD. Sie erhielten über ein halbes Jahr entweder die fixe Kombination aus Aclidinium und Formoterol, eine der beiden Einzelsubstanzen oder Placebo (BMC Pulmonary Medicine 2014; 14: 178).

Für die Einsekundenkapazität (FEV1) eine Stunde nach Inhalation ergab sich für die Fixkombi ein Plus von 299 ml gegenüber Placebo. Aclidinium-Mono lag 174 ml und Formoterol-Mono 160 ml über Placebo.

Diese Effekte wurden bereits frühzeitig beobachtet und sie blieben über die gesamte Studiendauer stabil, sagte Beier bei der von Berlin-Chemie unterstützten Veranstaltung.

Bei der Einsekunden-Kapazität vor der morgendlichen Dosis (trough FEV1) gab es in der Gruppe mit der Fix-Kombi ein Plus von 143 ml, mit Aclidinium-Mono von 117 ml und mit Formoterol-Mono von 58 ml gegenüber Placebo. Ähnliche Verhältnisse erbrachte auch die zweite Zulassungsstudie (Respiratory Research 2014, 15: 123).

Zusätzlich zur verbesserten Lungenfunktion wurde in den Studien eine Abnahme der Dyspnoe beobachtet.

So kam es mit der Fix-Kombination zu einer Verbesserung im TDI (Transition Dyspnoe-Index) um gut 2 Einheiten, in den Mono-Gruppen um 1,5 bis 1,6 und mit Placebo um 0,6 Einheiten. Als klinisch relevant gilt eine Besserung um mindestens eine Einheit im TDI.

Vorteile für die neue Fix-Kombi, die zweimal täglich inhaliert wird, sieht Professor Marek Lommatzsch vom Uniklinikum Rostock hinsichtlich der COPD-Symptome.

Bei einer einmal täglichen Applikation könne es hier zum Abend hin und in der Nacht Probleme geben. Die zusätzliche abendliche Gabe könne dies vermeiden.

Die neue Fix-Kombination enthält 400 Mikrogramm Aclidiniumbromid und 12 Mikrogramm Formoterolfumarat im Trockenpulverinhalator. Das Präparat (Brimica® Genuair®) ist in Deutschland ab dem 2. Februar verfügbar.

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