EULAR-Empfehlungen

Neue Standards für Sonografie bei Rheuma

Veröffentlicht:

MADRID.Die Sonografie dient in der Rheumatologie sowohl der Diagnostik wie dem Monitoring und zielgerichteten Interventionen wie Injektionen und Biopsien. Erste Leitlinien für den Einsatz des Ultraschalls bei rheumatischen und muskuloskeletalen Erkrankungen hat die EULAR im Jahr 2001 vorgelegt. Nun liegt eine Neufassung vor, die den modernen Entwicklungen auf dem Gebiet gerecht werden soll.

Die European League Against Rheumatism (EULAR) hat dafür eine App zur Sonografie entwickelt. In Bild und Film wird das Vorgehen demonstriert: in sechs muskuloskelettalen Regionen (Schulter, Ellbogen, Handgelenk und Hand, Hüfte, Knie, Sprunggelenk und Fuß) und in drei nicht muskuloskelettalen Regionen (periphere Nerven, Speicheldrüsen, große Gefäße). Weiter gibt es allgemeine Empfehlungen, etwa zur Verwendung von B-Mode oder Farbdoppler-Sonografie. Geraten wird zu hochauflösenden linearen Schallköpfen mit 6 bis 14 MHz für tief und mitteltief gelegene Strukturen sowie mindestens 15 MHz für oberflächliche (Ann Rheum Dis 2017; online 16. August).

Beim Schallen von Gelenken ist darauf zu achten, den Schallkopf lotrecht oder parallel zur Kortikalis auszurichten, sodass der kortikale Rand hell, scharf und hyperechoisch dargestellt wird. Muskuloskelettale Strukturen sollten unter sanfter aktiver oder passiver Bewegung beurteilt werden.

Um das Phänomen der Anisotropie zu vermeiden – also die hypo- oder anechoische Darstellung eigentlich hyperechoischer Strukturen; betrifft besonders die Sehnen –, sollte die Position des Schallkopfs kontinuierlich angepasst werden, sodass der Schall die Sehnenfasern lotrecht trifft. Besonders wichtig ist dies an den Insertionsstellen.

Die Darstellung auf dem Monitor sollte so erfolgen, als würde der Untersucher auf den Patienten blicken; die proximalste Struktur kommt dabei in der Regel links zu liegen. Durch Druck lassen sich kompressible Flüssigkeitsansammlungen von soliden Strukturen unterscheiden. Im Doppler-Modus ist Druck zu vermeiden, um den Blutfluss in kleinen Gefäßen nicht zu stören. Vor allem bei Sonografie oberflächlicher Regionen ist großzügig Gel einzusetzen.

Die neuen konsentierten Empfehlungen der EULAR zum muskuloskelettalen Ultraschall resultieren aus einer systematischen Sichtung der Literatur mit anschließendem Delphi-Verfahren, an dem Rheumatologen und Radiologen beteiligt waren.(rb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nur noch zwei Schweregrade

Hallux-valgus-Leitlinie aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung