Parkinson-Therapie

Neuer Neuro-Stimulator zeichnet Impulse auf

Bei der Anpassung einer Therapie mit Tiefer Hirnstimulation waren Ärzte bisher auf in der Klinik gewonnene Daten angewiesen. Neue Geräte sammeln permanent Informationen.

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Zitternde Hände zur Ruhe bringen: Ein wichtiges Ziel der Therapie bei M. Parkinson.

Zitternde Hände zur Ruhe bringen: Ein wichtiges Ziel der Therapie bei M. Parkinson.

© Astrid Gast / stock.adobe.com

München. Es gibt Verbesserungen für Patienten mit Parkinson-Syndrom: Ärzte der Neurochirurgischen Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München haben nach eigenen Angaben weltweit erstmals einen neuen Neurostimulator zur Tiefen Hirnstimulation (THS) eingesetzt.

Das neue Implantat sei bei einem Patienten mit Parkinson im Nucleus subthalamicus (STN) eingesetzt worden. Laut der LMU gibt es nicht nur Impulse ab, sondern verfügt über BrainSense-Technologie. Damit könnten rund um die Uhr Gehirnsignale von Patienten erfasst und anschließend vom behandelnden Arzt zur Optimierung der Therapie ausgewertet werden. Bisher sei die Aufzeichnung solcher Daten nicht möglich.

„Ob diese rückgekoppelte Stimulation der bisherigen kontinuierlichen Stimulation überlegen ist, werden wir wissenschaftlich untersuchen,“ wird Professor Kai Bötzel in der Mitteilung der LMU zur Operation zitiert.

Kontinuierlich Gehirnströme aufzeichnen

Die Hoffnung der Mediziner: Damit soll eine Behandlung möglich werden, bei der die Stimulation gezielt den Anforderungen an die jeweilige Situation wie Gehen, Sprechen oder Schlafen angepasst und optimiert werden kann. Auch „komplexere“ Alltagssituationen wie gleichzeitig Reden und Gehen sollen auf diese Weise für die Patienten besser zu bewältigen sein.

Eine Optimierung der Therapie wurde laut LMU bisher anhand von in der Klinik durchgeführten Bewegungstests sowie – oft lückenhaften – Patientenaufzeichnungen vorgenommen.

Die neue Technologie soll kontinuierlich Gehirnströme aufzeichnen und so in Verbindung mit vom Patienten selbst aufgezeichneten Ereignissen zu Symptomen oder unerwünschten Effekten von Medikamenten eine gezielte, personalisierte und Daten gesteuerte Neurostimulation ermöglichen. (eb)

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