Neuroleptika verlängern QTc-Strecke kaum

NEW LONDON (mut). Die meisten der gebräuchlichen Neuroleptika haben nur einen geringen Einfluß auf die QTc-Strecke. Das hat eine Vergleichsstudie mit sechs antipsychotischen Substanzen ergeben.

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In der Studie erhielten 183 Patienten zehn bis 20 Tage lang eine Monotherapie entweder mit Haloperidol, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Thioridazin oder Ziprasidon in therapieüblichen Dosierungen.

Zu Zeiten, in denen der Plasma-Spiegel der Medikation seinen höchsten Wert erreichte, wurden EKG-Ableitungen gemacht.

Im Anschluß wurde den Patienten zusätzlich ein Cytochrom-P450- Hemmer gegeben, um zu kontrollieren, ob eine Blockade des Abbauweges der Arzneien die QTc-Strecke zusätzlich verlängert. Dies könnte ein wichtiger Hinweis sein bei einer Komedikation, die das Cytochrom-P450-System beeinflußt.

Das Ergebnis: Keine der Arzneien verlängerte die QTc-Strecke um durchschnittlich mehr als 30 Millisekunden. Bei keinem der Patienten kam es zu einer QTc-Verlängerung, die den kritischen Wert von 500 Millisekunden überschritt. Die größte QTc-Verlängerung gab es mit Thioridazin (im Schnitt 30 msec), gefolgt von Ziprasidon (16 msec), Haloperidol (7 msec), Quetiapin (5,7 msec), Risperidon (knapp 4 msec). Die geringste Veränderung gab es bei Olanzapin mit 1,7 msec.

Erhielten die Patienten zusätzlich einen Cytochrom-P450-Hemmer, führte dies bei keiner der Arzneien zu einer signifikanten zusätzlichen QTc-Verlängerung (Journal of Clinical Psychopharmacology 24, 2004, 62).

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