Osteopenie-Gefahr bei lange aktiven Ausdauersportlerinnen

MAASTRICHT (ner). Weder eine hormonale Kontrazeption noch eine Vitamin-K-Substitution verhindern bei aktiven Ausdauersportlerinnen wie Marathonläuferinnen den Knochenmasseverlust. Das Risiko für Streßfrakturen ist hoch, und im Alter droht die Osteopenie.

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Das berichten niederländische Wissenschaftler um Dr. Cees Vermeer von der Universität in Maastricht. Es ist ein bekanntes Problem bei Hochleistungssportlerinnen, aber auch bei Männern, daß starke Trainingsbelastungen mit katabolen Effekten am Knochen einhergehen.

Als Auslöser gelten hormonelle Mechanismen, etwa hohe Kortisol-Spiegel oder niedrige Östrogen-Spiegel, die bei Frauen oft mit einer Amenorrhoe einhergehen. Frauen seien besonders Fraktur-gefährdet, weil ihre Knochenmasse geringer sei als bei Männern bei zugleich niedrigem Body-Mass-Index und relativ geringer Energie- und Kalziumzufuhr, schreiben Vermeer und seine Mitarbeiter im "American Journal of Sports Medicine" (31, 2003, 889).

Die niederländischen Kollegen hatten 115 Ausdauersportlerinnen aus Holland, Belgien und Deutschland in drei Gruppen eingeteilt: Frauen mit Amenorrhoe, Frauen mit normaler Regelblutung, und Frauen unter Kontrazeption mit Östrogenen. Die Frauen erhielten randomisiert Vitamin K, das ein Kofaktor bei der Synthese Kalzium-bindender Proteine am Knochen ist, oder Placebo.

Nach zwei Jahren war die Knochenmasse am Femur in allen drei Gruppen signifikant gesunken, am stärksten bei den amenorrhoischen Frauen. Und: Weder die hormonale Kontrazeption noch die Vitamin-K-Substitution konnten den Verlust Knochenmasse verhindern.

Da Ausdauersportler sehr lange, oft über Jahrzehnte, aktiv bleiben, befürchten die Wissenschaftler, daß viele Ausdauersportlerinnen beim Eintritt der Menopause eine Osteopenie haben könnten. Sie empfehlen daher eine engmaschige Kontrolle mit Ernährungsempfehlungen und eventuell Hormonsubstitution.

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