PETN hilft bei KHK und chronischer Herzinsuffizienz

BERLIN (grue). Das Mehrkomponentennitrat PETN verbessert bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz die Lebensqualität und schützt Herzkranke vor Angina pectoris-Anfällen. Wirkverluste an den Blutgefäßen durch eine Toleranz treten nicht auf.

Veröffentlicht:

PETN steht für Pentaerythrityltetranitrat (Pentalong®), einen Stickstoffmonoxid (NO)-Donator mit vier Nitratgruppen. Die Substanz verbessert das NO-Angebot am Gefäßendothel und wirkt vasodilatierend. Die Toleranzschwelle beträgt bei diesem Nitrat 400 mg täglich und liegt damit weit oberhalb des therapeutischen Bereiches.

Deshalb könne das Nitrat ohne Therapiepausen angewendet werden, sagte Professor Heinz Theo Schneider aus Bonn auf einer vom Unternehmen Alpharma-Isis ausgerichteten Veranstaltung in Berlin.

In Kombination mit einem ACE-Hemmer eigne sich PETN etwa für die Langzeitbehandlung von chronisch herzinsuffizienten Patienten, so Schneider. Denn der NO-Donator verringere die enddiastolischen und endsystolischen Volumina und steigere die Auswurffraktion. Vermutlich wirkten Nitrate sogar lebensverlängernd, weil sie den oxidativen Streß am Gefäßendothel minderten und den pulmoarteriellen Druck senkten.

So sank in einer Studie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Lungenhochdruck mit zweimal täglich 50 mg PETN der Druck in den Lungengefäßen von 54 auf 41 mmHg. Die Therapie wird jetzt bei schwer herzinsuffizienten Patienten mit Lungenhochdruck in einer prospektiven placebokontrollierten Studie geprüft.

Bei KHK-Patienten wiederum wirken Nitrate bekanntlich antianginös. PETN zeichne sich dabei durch eine rasche und langanhaltende Wirkung aus, so Schneider. Untersuchungen bei Tieren lieferten zudem Hinweis auf einen gefäßprotektiven Effekt. Die Substanz wirke wie ein Antioxidans, weil es die Ferritin-Synthese stimuliere und so potentiell toxische Eisenionen abfange.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kardiovaskuläre Prävention

Vitaminpräparate wohl auch bei hohem Risiko nutzlos

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung