Forschungsprojekt

Papilläre Schilddrüsenkarzinome unter der Lupe

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MAINZ. In einem neuen Projekt wollen Forscher der Universitätsmedizin Mainz die Pathophysiologie beim papillären Schilddrüsenkarzinom ergründen. Sie wollen Muster identifizieren, die typisch für diese Malignome sind. Diese Muster wollen die Forscher nutzen, um neue diagnostische Biomarker und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt für die Dauer von drei Jahren mit etwa 370.000 Euro.

Für das papilläre Schilddrüsen-Ca sind verschiedene Varianten mit einer großen Variabilität des Wachstumsverhaltens beschrieben worden. Die zugrunde liegenden Genveränderungen seien bislang noch wenig erforscht, erinnert die Universitätsmedizin Mainz in einer Mitteilung zum Projekt. Konkret sei geplant, ein standardisiertes Verfahren zu erarbeiten, mit dem sich hochwertige dreidimensionale Tumorgewebekulturen herstellen lassen.

Hierzu wollen die Forscher das von mindestens 20 Patienten entnommene Tumorgewebe verwenden. "Dadurch wird eine bislang einzigartige Sammlung von primärem Tumorgewebe entstehen, die uns eine weitreichende Analyse ermöglicht", wird Univ.-Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam, Institut für Immunologie, zitiert. "Das sollte uns in die Lage versetzen, die im Tumormaterial veränderten Zellen zur Testung von Medikamenten zu verwenden."

Darüber hinaus sei zu erwarten, dass sich mittels Proteom- und Genomanalysen des Tumormaterials im Vergleich zu gesundem Gewebe tumor- und metastasenspezifische Veränderungen sowie neue Biomarker und Therapiemöglichkeiten entdecken lassen. Die Krebsentstehung sei ein mehrstufiger Prozess. Vor diesem Hintergrund ermögliche eine genaue Charakterisierung der mutierten oder deregulierten Proteine ein besseres Verständnis der Vorgänge, die der Transformation einer gesunden Körperzelle in eine Tumorzelle zugrunde liegen. (eb)

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