Kommentar zur Turboentlassung

Patient auf der Strecke

Von Dr. Elke Oberhofer Veröffentlicht:

Um sieben Uhr morgens in die Klinik zur Leistenbruch-Op, am späten Nachmittag schon wieder zu Hause: Viele chirurgische Kliniken werben auf ihrer Homepage für ambulante Eingriffe.

Dabei werde weniger in das Alltagsleben der Patienten eingegriffen, ganz zu schweigen vom geringeren Risiko einer Krankenhausinfektion. Alles in allem führe das ambulante Operieren zu einer schnelleren Genesung.

Die Versprechungen scheinen jedoch nur für einen Teil der Patienten zu gelten; darauf hat jetzt ein Ärzteteam aus Kanada hingewiesen. Wer jung und abgesehen von der Op-Indikation gesund ist, mag danach schnell wieder auf die Beine kommen. Für viele ältere Menschen geht es jedoch erst einmal bergab.

Noch zwei Monate nach dem Eingriff - meist waren es Hernien- oder Gallenoperationen - fühlte sich jeder dritte Studienteilnehmer stärker in seiner Lebensqualität beeinträchtigt als zuvor. Die Betroffenen bewegten sich weniger, vielen machte zudem die Op-Wunde zu schaffen.

Die kanadische Studie hat eines gezeigt: Man kann Senioren nach einer Op nicht einfach nach Hause schicken und sagen: "Sieh zu, wie Du zurechtkommst."

Die "Fast-Track-Chirurgie" mag aus Klinik-Sicht attraktiv, weil kostensparend, sein, aber sie darf nicht dazu führen, dass der Patient auf der Strecke bleibt.

Lesen Sie dazu auch: Nach Operation: Turboentlassung macht oft Probleme

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Datenbankstudie aus USA

Bisphosphonate: Erhöhen sie das Glaukomrisiko?

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus