Posaconazol schützt vor invasiven Pilzen

LEIPZIG (scho). Patienten, die fremde hämatopoetische Stammzellen erhalten und eine immunsuppressive Therapie bekommen, sind durch invasive Pilzinfektionen besonders gefährdet. Mit Posaconazol lassen sich solche Infektionen wirksam verhindern.

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Der Grund für die Gefährdung durch Pilzinfektionen ist die immunsuppressive Langzeittherapie zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen (Graft-versus-Host-Reaktionen).

In einer Studie mit 600 Patienten, die eine akute oder chronische Graft-versus-Host-Reaktion nach allogener Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen hatten, wurde jetzt belegt, daß das Antimykotikum Posaconazol (Noxafil®) in der Prophylaxe invasiver Mykosen dem Präparat Fluconazol überlegen ist. Professor Ulrich Schuler von der Universität Dresden stellte die Studie bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Leipzig vor.

In dieser Studie trat in der Posaconazol-Gruppe bei zwei Prozent der Patienten - und damit signifikant seltener - eine invasive Mykose auf, in der Fluconazol-Gruppe dagegen bei acht Prozent. Dieses Ergebnis war vor allem auf die geringere Inzidenz von Aspergillosen (ein Prozent versus sechs Prozent) zurückzuführen.

Einen signifikanten Unterschied in der Sterblichkeit habe es zwischen den beiden Gruppen nicht gegeben, so Schuler bei dem von dem Unternehmen Essex Pharma unterstützten Symposium. Zudem sei das Spektrum unerwünschter Wirkungen nach der Behandlung bei beiden Antimykotika ähnlich gewesen.

Anfang November erhielt Posaconazol die Zulassung zur Prophylaxe bei Patienten unter Hochdosis-Immunsuppression mit Graft-versus-Host-Reaktion nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation. Seit Ende 2005 ist es bereits zur Behandlung von Patienten mit invasiven Mykosen zugelassen.

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