Präferenz von PDE-5-Hemmern in drei Studien verglichen

NEU-ISENBURG (mut). Potenzschwache Männer mögen offensichtlich Tadalafil. Der Hauptgrund: Die lange Wirksamkeit des PDE-5-Hemmers. Ergeben haben dies mehrere Vergleichsstudien, die vor kurzem der Urologe Professor Harry Derouet in einem Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" vorgestellt hat.

Veröffentlicht:

Die Studien belegen nach Aussage von Derouet die hohe Präferenz für den langwirksamen PDE-5-Hemmer. Ein bißchen Wasser müsse er allerdings dennoch in den Wein gießen: In den Studien wurden zum Teil nicht, wie streng wissenschaftlich eigentlich notwendig, äquipotente Dosierungen verwendet.

In Deutschland sind die drei PDE-5-Hemmer Sildenafil (Viagra®), Tadalafil (Cialis®) und Vardenafil (Levitra®) auf dem Markt. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkdauer und in der Zeit, bis die Wirkung eintritt. In einer Untersuchung wurde jetzt geprüft, ob 215 zuvor nicht behandelte Männer mit ED entweder 50  mg Sildenafil präferierten, das ist die Hälfte der maximal zugelassenen Dosis, oder 20  mg Tadalafil, das ist die maximal zugelassene Dosis.

Die Männer bekamen zunächst vier Wochen Sildenafil oder Tadalafil, danach vier Wochen das jeweils andere Medikament, so der Urologe aus Neunkirchen/Saar. Dann wurden die Patienten gefragt, welche Arznei sie bevorzugen. Das Ergebnis: 66 Prozent bevorzugten Tadalafil, 34 Prozent Sildenafil (Clinical Therapeutics 25, 2003, 2709).

In einer zweiten Studie wurde Tadalafil gegen Sildenafil bei 265 Männern mit ED geprüft. Auch hier wurde Tadalafil allen Männern in der maximal zulässigen Dosis gegeben (20  mg), Sildenafil bei zwei Drittel der Männer in der Hälfte der maximalen Dosis (50  mg). Ein Drittel der Männer, die Sildenafil nahmen, durfte bis auf 100  mg dosieren.

Die Patienten erhielten zunächst Tadalafil oder Sildenafil über zwölf Wochen, dann jeweils zwölf Wochen das andere Medikament. Anschließend wurden sie gefragt, welches Medikament sie für weitere drei Monate nehmen wollen. Das Ergebnis: 73 Prozent sprachen sich für Tadalafil aus, 27 Prozent für Sildenafil (European Urology 45, 2004, 499).

Unter Praxisbedingungen testete der niedergelassene Urologe Dr. Hartmut Porst aus Hamburg die drei PDE-5-Hemmer bei über 400 Männern - die Patienten mußten die Therapie selbst bezahlen. Ihnen wurden über vier bis zwölf Monate nacheinander in äquipotenten Startdosen Sildenafil (50  mg), Tadalafil (10  mg), oder Vardenafil (10 mg) verschrieben - mit der Möglichkeit, bei Bedarf höher zu dosieren. Anschließend wollten 45 Prozent der Männer weiter Tadalafil, 29 Prozent Vardenafil und 14 Prozent Sildenafil. 12 Prozent wollten keinen der drei PDE-5-Hemmer.

Patienten, die Tadalafil präferierten, nannten als wichtigsten Grund die lange Wirksamkeit von bis zu 36 Stunden. Patienten, die Sildenafil oder Vardenafil bevorzugten, nannten eine gute und schnelle Wirksamkeit als Hauptgrund. Die Studie wurde vor kurzem beim Urologenkongreß in Wiesbaden vorgestellt.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert