Prävention nach TIA senkt Schlaganfallrate um 80 Prozent

DÜSSELDORF (eis). Nach transitorischen ischämischen Attacken (TIA) besteht dringender Handlungsbedarf. Bis zu zwölf Prozent der TIA-Patienten kriegen in 90 Tagen einen Schlaganfall. Konsequente Prävention senkt das Risiko um 80 Prozent, hat die EXPRESS*-Studie ergeben.

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An der prospektiven Studie nahmen 91 000 Patienten in 63 Hausarztpraxen in Großbritannien teil (Lancet 370, 2007, 1432). Alle TIA und leichten Schlaganfälle wurden erfasst, wie Professor Frank Erbguth vom Klinikum Nürnberg berichtet hat. In einer ersten Studienphase von zweieinhalb Jahren schickten die Hausärzte Betroffene in eine Neurologie-Sprechstunde.

Die Neurologen gaben den Allgemeinmedizinern dann per Fax Empfehlungen für die Sekundärprävention. In der Regel gehörten dazu: ASS, Statine, eine antihypertensive Behandlung mit Perindopril und Indapamid und wenn nötig weitere Antihypertensiva, sagte Erbguth beim Diabetes Update in Düsseldorf. Bei kardialen Embolien wurde eine orale Antikoagulation empfohlen und bei symptomatischen Karotis-Stenosen eine Karotis-Endarterektomie.

In der zweiten ähnlich langen Phase wurden die Patienten direkt nach dem Ereignis in eine Schlaganfall-Sprechstunde oder Stroke Unit überwiesen. Alle Therapien wurden in dieser Phase schneller und häufiger eingeleitet. Ergebnis: In der ersten Phase hatten etwa 10 Prozent der Patienten binnen 90 Tagen einen Schlaganfall (32 von 310 Patienten). In der zweiten Phase waren es in dieser Zeit nur noch 2 Prozent (6 von 281). Wichtig sei es, sofort die TIA-Ursache zu klären und unmittelbar eine strukturierte Sekundärprävention einzuleiten, betonte Erbguth.

*Effect of urgent treatment of transient ischaemic attack and minor stroke on early recurrent stroke

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