Bund-Länder-Beschluss

Priorisierung beim COVID-19-Impfen endet am 7. Juni

Keine Reihenfolge mehr nach Alter, Vorerkrankung oder Beruf: Ärzte und Impfzentren dürfen ab 7. Juni bundesweit ohne Priorisierung impfen. Auch Betriebsärzte und Privatärzte sollen dann regelhaft beim Impfen mitmachen.

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Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Auch in den Impfzentren soll ab 7. Juni die Priorisierung fallen.

Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Auch in den Impfzentren soll ab 7. Juni die Priorisierung fallen.

© Matthias Bein / dpa

Berlin. Die Priorisierung beim Impfen gegen COVID-19 soll ab dem 7. Juni bundesweit aufgehoben werden. Ebenfalls zum 7. Juni sollen Betriebs- und Privatärzte flächendeckend in die Impfkampagne einsteigen. Die Belieferung mit Vakzinen erfolgt – wie bei den Vertragsärzten auch – über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montagabend verständigt.

Damit dürfen Ärzte und Impfzentren ab dann alle Bundesbürger ab 16 Jahren impfen. Die Bürger sollen ab dann unabhängig von Vorerkrankungen oder Alter auch bei den Impfzentren der Länder um Impftermin ersuchen können.

Ausweislich des Beschlusses der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) soll es den Ländern allerdings offenstehen, die Priorisierung „im Rahmen der ihnen zugewiesenen Impfstoffdosen aufrechtzuerhalten“. Im Rahmen der Priorisierung bereits vereinbarte Termine für Erst- und Zweitimpfungen bleiben davon unberührt.

Spahn: „Werden weiter Geduld brauchen miteinander“

Laut GMK sollen in nächsten drei Wochen bis zum 7. Juni „nach aktueller Planung“ bundesweit noch mindestens 15 Millionen Erst- und Zweitimpfungen erfolgen.

Die Aufhebung der Priorisierung zum 7. Juni bedeute nicht, dass danach binnen weniger Tage alle einen Impftermin bekämen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach der GMK-Sitzung am Montagabend in Berlin. „Wir werden weiter Geduld brauchen miteinander.“

Dies gelte gerade für die Bundesbürger, die noch nicht geimpft seien. Ärzte und Zentren könnten nur so viel Vakzine verimpfen, wie da sei. Die Impfkampagne werde deshalb „bis weit in den Sommer hinein“ fortgesetzt werden müssen. Dennoch werde jeder, der ein Impfangebot wolle, dieses auch erhalten.

Kommunen bekommen Spielraum

Die Priorisierung sei richtig gewesen, betonte Spahn. Ältere, chronisch Kranke und Menschen aus bestimmten Berufsgruppen vorrangig zu impfen, sei epidemiologisch wie moralisch geboten gewesen. „Das war keine Bürokratie, sondern das hat Menschenleben gerettet.“

Städte und Kommunen könnten gleichwohl bestimmte Kontingente von Impfdosen weiter für bestimmte Stadtteile oder Personengruppen einsetzen, machte Spahn deutlich.

Einzelne Bundesländer hatten in den vergangenen Tagen bereits kurzfristig die Aufhebung der Impfreihenfolge in den Arztpraxen verkündet. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte daraufhin vor falschen Erwartungen bei den Bürgern und einem Ansturm auf die Praxen gewarnt. (hom)

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