Probiotika beugen Allergien und Infektionen vor

WIESBADEN (djb). Probiotische Keime haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem und die Darmfunktion. Das wird durch immer mehr Studien untermauert. Ein regelmäßiger Verzehr probiotischer Lebensmittel eignet sich daher zur Prävention oder als ergänzende Therapie bei Allergien und Entzündungen.

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Probiotische Bakterien wie etwa der in dem Joghurtdrink Actimel® enthaltene Stamm Lactobacillus Casei Defensis modulieren die intestinale und die systemische Immunabwehr. Lactobazillen scheinen sowohl die angeborene als auch die erworbene Immunität zu beeinflussen. Darauf wies Professor Harald Renz aus Gießen beim Internistenkongreß in Wiesbaden hin.

Tierexperimenten zufolge werden Immunantworten sowie allergische Entzündungsreaktionen der Atemwege bei den Nachkommen unterdrückt, wenn die Mütter pränatal Laktobazillen bekamen.

Klinische Studien hätten eine Allergie-Prävention bei Kleinkindern belegt, besonders einen Schutz vor atopischer Dermatitis, so Renz bei einem Symposium des Unternehmens Danone. Diese immunologische Modulation könnte in der Allergie- und Asthmaprävention einen neuen Weg eröffnen.

Probiotika stellten auch bei verschiedenen intestinalen und extraintestinalen Infektionen eine Option dar, erläuterte Professor Ingo Autenrieth aus Tübingen. So verringert der Stamm Lactobacillus Casei Defensis Studien zufolge die Dauer von Winterinfektionen bei älteren Menschen oder den Schweregrad von Diarrhoen bei Kleinkindern.

Positive Effekte auf gastrointestinale Dysfunktionen wie das Reizdarmsyndrom oder die chronische Obstipation wurden für Bifidobakterien nachgewiesen, wie Dr. Jürgen Schauber aus San Diego berichtet hat.

Der Stamm Bifidobacterium animalis hat, regelmäßig in Form des probiotischen Joghurts Activia® verzehrt, in einer Studie bei älteren Menschen mit verlangsamter Darmpassage die intestinale Transitzeit verkürzt und einer Obstipation entgegen gewirkt.

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