Procalcitonin-Test hilft bei Entscheidung für Antibiose

STUTTGART (sh). Mit dem Test auf Procalcitonin (PCT) kann rasch diagnostiziert werden, ob eine Infektion bakteriell bedingt ist und ob die Anwendung eines Antibiotikums gerechtfertigt ist (wie berichtet).

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Procalcitonin (PCT) wird in der Schilddrüse als Vorstufe des Hormons Calcitonin produziert. Normalerweise ist es im Blut nicht nachweisbar. Bei bakteriell bedingten Infektionen steigt die PCT-Konzentration in fast allen Organen rasch, es kann dann einfach im Blut nachgewiesen werden. Infektionen durch Viren oder Pilze wirken nicht auf die PCT-Ausschüttung, so dass mit der PCT-Bestimmung ein einfacher Test zur Diagnose einer bakteriellen Infektion zur Verfügung steht.

Der Nachweis im Blut muss im Labor vorgenommen werden. Ein Ergebnis liege innerhalb von 20 Minuten vor, so Privatdozent Martin Kohlhäupl, Chefarzt der Klinik Schillerhöhe in Stuttgart, bei einem Pressegespräch des Unternehmens Brahms. Die PCT-Werte spiegelten die Schwere der Infektion wider. Darüber hinaus könne der Test auch gut zur Verlaufskontrolle einer Infektion verwendet werden, erläuterte der Pulmologe.

Mehrere Studien belegen nach Angaben von Kohlhäupl, dass mit dem PCT-Test unnötige Antibiotika-Verordnungen ohne Wirkungseinbuße vermieden werden könnten. Gerade der inadäquate Einsatz von Antibiotika fördert - außer der unnötigen Kostenbelastung - die Entstehung von Resistenzen, die nicht nur in der Klinik, sondern auch im ambulanten Bereich zu einem immer größeren Problem werden.

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