Rauchverbot verbessert Gesundheit von Kellnern

NEU-ISENBURG (Smi). Ein generelles Rauchverbot in Kneipen und Restaurants, wie es Ärzte auch für Deutschland fordern, verbessert einer schottischen Studie zufolge schon nach wenigen Wochen die Gesundheit der dort angestellten Mitarbeiter.

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Dr. Daniel Menzies von der Forschungsgruppe Asthma und Allergie am Ninewells Hospital in Dundee hat zusammen mit Kollegen insgesamt 77 Mitarbeiter von Gaststätten und Bars in Schottland untersucht ("JAMA" 296, 2006, 1742). Alle Probanden waren im Untersuchungszeitraum Nichtraucher, manche litten an Asthma, andere nicht.

Die Wissenschaftler nahmen bei ihren Probanden und in den Gaststätten vor und nach Inkrafttreten des generellen Rauchverbots in Schottland eine Reihe von Messungen vor. Es stellte sich heraus, daß die Zahl der Mitarbeiter, die unter Atemwegsproblemen, brennenden Augen und Kratzen in Hals und Nase litten, schon nach vier Wochen von 79,2 auf 53,2 Prozent gesunken war.

Nach einem weiteren Monat litten nur noch 46,8 Prozent der Probanden unter den bezeichneten Symptomen. Innerhalb des untersuchten Zeitraums verbesserten sich auch die Lungen- und Blutwerte signifikant. Die Asthmatiker unter den Kneipen-Mitarbeitern litten seltener unter Verengung der Luftwege und berichteten über eine Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Die vergleichsweise kleine Studie stützt Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen in Ländern, in denen ein Rauchverbot gilt. Menzies zufolge haben etwa Studien in den USA und Irland die positiven Auswirkungen eines Rauchverbots belegt. In Piemont in Italien sank die Zahl jener Patienten unter 60 Jahren, die mit Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert wurden, in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots um elf Prozent.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Deutschland braucht ein Rauchverbot!

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