Rotavirus-Impfschutz hält mindestens zwei Jahre

PORTO (Rö). Neue Ergebnisse zur oralen Impfung gegen Rotaviren bestätigen die anhaltende Schutzwirkung bei Kleinkindern über einen Zeitraum von zwei Jahren.

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Die neuen Daten zu Rotarix® hat Dr. Beatrice de Vos vom Unternehmen GlaxoSmithKline bei einer Veranstaltung in Porto in Portugal vorgestellt. Von den Säuglingen in der Studie hatten in den ersten zwei Jahren nach der Impfung mit der Vakzine insgesamt 79 Prozent weniger Gastrointestinal-Erkrankungen durch Rotaviren im Vergleich zu mit Placebo Geimpften.

Zudem hatten 90 Prozent weniger schwere GI-Erkrankungen, 96 Prozent weniger Krankenhausaufenthalte und 84 Prozent weniger Arztkonsultationen. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der European Society for Paediatric Infectious Diseases in Porto präsentiert.

Die Studie im Einzelnen: 2572 ge- sunde Kinder erhielten zwei Dosen des Impfstoffes, 1302 erhielten Placebo. Die orale Impfung wurde zusammen mit einer der üblichen Impfungen nach den Leitlinien gemacht. Die erste Impfung erfolgte zwischen der 6. und 14. Woche. Daten wurden bis zum Lebensalter von etwa zwei Jahren erhoben. Die Effizienz der Impfung wurde zwei Wochen nach der der zweiten Impfung errechnet. Die mittlere Dauer war demnach 17 Monate. In Deutschland wird die Impfung gegen Rotaviren bisher nicht als Routineimpfung von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfohlen. Anders ist es etwa in Österreich.

Möglicherweise ändern sich die Empfehlungen europaweit aber bald. Beim Kongress wurde bekannt gegeben, dass die Experten der European Society for Paediatric Infectious Diseases und der European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition neue evidenzbasierte Empfehlungen für die Impfung erarbeitet haben. Deren Botschaft ist einfach: Alle Säuglinge sollten gegen Rotaviren geimpft werden.

Ein Ärztemerkblatt zu Rotaviren und weitere Infos gibt es unter www.rki.de, "Rotaviren" in Schnellsuche!



STICHWORT

Rotaviren

Rotaviren sind die häufigsten Erreger schwerer Gastroenteritiden bei Kindern. In Industrieländern erkranken am häufigsten Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren. Bis zum dritten Lebensjahr sind in Deutschland etwa 90 Prozent der Kinder infiziert, bis zum fünften Lebensjahr nahezu alle. Reinfektionen sind möglich, verlaufen aber nicht so schwer. 2001 wurden 50 199 Rotavirus-Erkrankungen an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Mit den Impfstoffen lassen sich nach Studiendaten über 90 Prozent aller schweren Gastroenteritiden durch Rotaviren verhindern. Geimpft werden sollte bis zur 24. Lebenswoche. (eb)

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