Rotavirus-Impfung nützt Nichtgeimpften

ATLANTA (hub). Werden Säuglinge und Kleinkinder gegen Rotaviren geimpft, profitieren auch die - nicht geimpften - Älteren. Forscher haben jetzt nachgerechte: Langfristig senkt das die Kosten.

Veröffentlicht:
Rotaviren: Impfen hilft.

Rotaviren: Impfen hilft.

© Patrick Enge

In den USA werden seit 2006 Säuglinge und Kleinkinder gegen Rotaviren geimpft. Eine aktuelle Studie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat ergeben: Nicht nur die Impflinge profitieren von der Schluckimpfung, was zu erwarten und vielfach belegt ist.

Auch die Zahl schwerer Brechdurchfälle durch Rotaviren sinkt drastisch, ebenso die Zahl von Krankenhauseinweisungen.

Positive Effekte zeigen sich vielmehr auch bei nicht geimpften 5- bis 24-Jährigen. Bei ihnen sinkt nach den aktuellen Daten die Zahl der Klinikeinweisungen aufgrund von Rotavirus-Gastroenteritiden (JID 2011; 204: 980).

Das relative Risiko im Vergleich zur Vor-Impfzeit beträgt in dieser Altersgruppe nur noch 35 Prozent. Das zeige, dass es bei den über 5-Jährigen eine bisher unterschätzte Krankheitslast durch Rotaviren gibt, folgern die US-Autoren.

Indirekter Nutzen von rund 28 Millionen Euro

Insgesamt seien durch die Rotavirus-Impfung 2008 über 66.000 Klinikeinweisungen wegen Gastroenteritiden verhindert worden, über 10.000 davon entfielen auf die Altersgruppe der nicht geimpften 5- bis 24-Jährigen.

Die Impfung von Kleinkindern könnte die Übertragungsrate der Viren in der Gemeinschaft verringern, was zu weniger Infektionen in der Gesamtbevölkerung führe, vermuten die Autoren.

Diesen indirekten Nutzen der Rotavirus-Impfung beziffern sie für das Jahr 2008 auf umgerechnet knapp 28 Millionen Euro. Die gesparten Kosten in der geimpften Gruppe werden auf rund 112 Millionen Euro beziffert.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Was braucht die STIKO denn noch?

Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Zervixkarzinom

DKG-Expertin Hasenburg: „Die HPV-Prävention muss in der Schule beginnen“

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs

Aktuelle Analyse: Deutliche Hinweise auf Nutzen der HPV-Impfung

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen