Impfen

STIKO veröffentlicht Impfkalender 2020/2021

Pertussisimpfung in der Schwangerschaft, Impfung gegen Japanische Enzephalitis – der neue Impfkalender der STIKO enthält einige inhaltliche Änderungen.

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
Blick in den Impfpass: Für die Überprüfung des Impfstatus sollte jeder Arztbesuch genutzt werden.

Blick in den Impfpass: Für die Überprüfung des Impfstatus sollte jeder Arztbesuch genutzt werden.

© mpix-foto / stock.adobe.com

Berlin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre neuen Impfempfehlungen veröffentlicht (Epid Bull 34/2020). Die wesentlichsten inhaltlichen Änderungen gegenüber der letzten STIKO-Empfehlung sind:

  • Die Empfehlung einer Pertussisimpfung in der Schwangerschaft mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff. Frauen sollten zu Beginn des 3. Trimenons geimpft werden, bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung ins 2. Trimenon vorgezogen werden. Die Impfung sollte unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Pertussisimpfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen.
  • Eine Empfehlung zur Impfung gegen Japanische Enzephalitis bei Reisen in Endemiegebiete und für Laborpersonal. In Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit als einzige Vakzine ein inaktivierter Ganzvirusimpfstoff zugelassen, der unter dem Namen Ixiaro® vertrieben wird. Der Totimpfstoff ist bereits seit 2009 für Erwachsene und seit 2013 für Kinder über zwei Monaten zugelassen, wobei für Kinder im Alter von zwei Monaten bis drei Jahren besondere Dosierungsvorschriften gelten.
  • Die Empfehlung zur Grundimmunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Hib und Hepatitis B im Säuglingsalter mit dem 6-fach-Impfstoff nach dem reduzierten 2+1-Impfschema. Damit werde ein ähnlich guter Impfschutz wie beim bisherigen „3+1-Schema“ erzielt, für die Grundimmunisierung von Säuglingen sei aber künftig eine Dosis weniger erforderlich, berichtet das RKI. Besonders wichtig beim reduzierten Impfschema ist es, sofort im Alter von 8 Wochen mit der Impfserie zu beginnen und die folgenden Impfungen zu den empfohlenen Zeitpunkten im Alter von vier und elf Monaten durchzuführen.

Die STIKO-Empfehlungen gibt es auch in Form der kostenlosen STIKO@rki-App für Android, iOS und Windows.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
IPD-Fälle 2024 in Deutschland merklich gestiegen

© shutterstock/Volodymyr Plysiuk

Alarmierend:

IPD-Fälle 2024 in Deutschland merklich gestiegen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Dr. Gunther Gosch ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Magdeburg und beschäftigt sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Notwendigkeit von Impfungen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.

© Portraitfoto Dr. Gosch: © Kai Spaete, Viren: © [M] Dr_Microbe / Getty Images / iStock; Bakterien: © [M] Kateryna_Kon / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Auffrischimpfung: Polio und Pertussis vergessen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?