Kommentar zu Amputationszahlen bei Diabetes

Schlecht zu Fuß

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Knapp 900 Kilometer sind es vom italienischen St. Vincent bis nach Krefeld. Zu Fuß ist das schwer zu bewältigen, zumal für Diabetiker. Denn nicht wenige von denen sind froh, wenn sie überhaupt noch zwei Füße haben.

St. Vincent ist der Ort, wo im Jahr 1989 Diabetologen und Gesundheitspolitiker Ziele für die Diabetikerversorgung formuliert haben. Laut dieser "St.-Vincent-Deklaration" sollte während der folgenden fünf Jahre die Zahl der Amputationen um mindestens die Hälfte sinken.

Aus Krefeld kommt nun eine Studie, die zeigt: Fast ein Vierteljahrhundert später ist dieses Ziel hierzulande noch immer nicht erreicht. Zwar hat die Zahl der Major-Amputationen zwischen 2005 und 2010 abgenommen, doch dafür gibt es mehr Minor-Amputationen.

Gleiches hatte im vergangenen Jahr das Berliner IGES-Institut im Ergebnisbericht "Diabetes-Versorgung in Deutschland: Anspruch und Wirklichkeit im 21. Jahrhundert" festgestellt. Anzunehmen ist, dass früher und weiter distal operiert wird. Seltener amputiert wird nicht.

Man mag die Ziele von St. Vincent trotz steigender Diabetikerzahlen nach wie vor für erreichbar halten. Doch scheint der Marsch nach Krefeld, damit verglichen, die leichtere Aufgabe zu sein - selbst auf einem Bein.

Lesen Sie dazu auch: Amputationen bei Diabetikern: Seltener Fuß ab!

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