Schnelle Antibiose kann diabetische Füße retten

HAMBURG (hem). Ulzera bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom sind oft bakteriell infiziert. Das erfordert mitunter rasches Eingreifen mit einer wirksamen Antibiose. Dabei habe sich Daptomycin (Cubicin®) wegen seiner schnellen Erregereradikation und besonders auch aufgrund seiner Wirksamkeit bei Methicillin resistenten Keimen (MRSA) bewährt, so Privatdozent Dr. Karl-Heinz Konz von den Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach.

Veröffentlicht:
Bei großen Ulzeration von Diabetikern kann schnelle und wirksame Antibiose nötig werden.

Bei großen Ulzeration von Diabetikern kann schnelle und wirksame Antibiose nötig werden.

© Foto: Klaro

Bei Ulzera von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom kommen meist mehrere Probleme zusammen. Eine Wundheilung wird durch die Ischämie erschwert und oft durch eine bakterielle Infektion unmöglich gemacht. Hinzu kommt oft eine sehr schlechte Diabeteseinstellung, die sich auch durch eine verminderte Phagozytoseleistung bemerkbar macht. Nicht selten kommen Diabetiker mit einem kritischen Befund in die Notaufnahme, weil sie aufgrund einer diabetischen Neuropathie zuvor keinerlei Schmerzen selbst bei offenen und weit fortgeschrittenen Wunden hatten.

Nicht nur um Amputationen, sondern auch, um die Entwicklung einer Sepsis zu verhindern, sei eine schnelle und wirksame Antibiose angesagt, forderte Konz bei einer Veranstaltung von Novartis in Hamburg. Möglich sei dies mit Daptomycin. Innerhalb von acht Stunden ließen sich nahezu alle wachstumsfähigen Bakterien ausschalten.

Die bakterizide Wirkung besteht in einer Depolarisierung der bakteriellen Zellmembran, ohne dass Toxine durch absterbende Bakterienzellen entstehen. Gramnegative Erreger deckt das Antibiotikum allerdings nicht ab und muss deshalb im Zweifelsfall durch einen anderen antibakteriellen Wirkstoff ergänzt werden.

Im Vergleich zu Vancomycin wurde eine klare Überlegenheit dokumentiert. So betrug der Anteil der erfolgreich mit Vancomycin therapierten Patienten nach vier bis sieben Tagen 33 Prozent. Unter Daptomycin liegt diese Quote bei 63 Prozent.

Konz betonte, dass man sich bei der Dosierung streng an die Zulassungsstudien halten sollte. Besonders wenn eine Osteomyelitis mit im Spiel ist, seien Dosierungen von 6 mg/kg KG gefordert.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Preisträger gekürt

Das sind die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Prof. Dr. Volker von Loewenich 23.07.200812:20 Uhr

Schnelle Anibiiose kann diabetische Füße retten

Wie läßt sich der primäre Einsatz eines Reserve-Antibiotikums für MRSA rechtfertigen?
Dominieren CA-MRSA bei diabetisch Fuß-Ulcera wirklich, oder finden sich mehrheitlich erst einmal sogenannte Praxis-Staphylococcen?
v. Loewenich, Frankfurt a.M.

Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Lesetipps
Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar