Organspende

So viel Lebenszeit bringt die neue Niere

US-Forscher haben untersucht, wie viele Lebensjahre Empfänger von Spenderorganen im Durchschnitt gewinnen - verglichen mit Patienten, die vergeblich auf neue Nieren und Co. warten.

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:
Nierentransplantationen wurden in der Studie am häufigsten durchgeführt.

Nierentransplantationen wurden in der Studie am häufigsten durchgeführt.

© Jan-Peter Kasper / dpa

HOUSTON. Seit der ersten erfolgreichen Nierentransplantation im Jahr 1954 sind bei der Organtransplantation enorme Fortschritte zu verzeichnen.

Mit den Daten der United Network for Organ Sharing (UNOS) und des amerikanischen Sterberegisters haben Abbas Rana vom Baylor College of Medicine und Kollegen die Überlebensvorteile von Transplantationspatienten über 25 Jahre untersucht (JAMA Surg 2015; online 28. Januar).

Berücksichtigt wurden von 1987 bis 2012 alle Patienten über 18 Jahre, die bei UNOS gemeldet waren: Bei 533.329 Patienten wurde in dieser Zeit eine Transplantation durchgeführt, 579.506 Patienten standen auf der Warteliste, erhielten letztlich aber kein Organ.

 Primärer Endpunkt war der Tod der Patienten.

Lebensverlängerung von 4,3 Jahren

Der Vergleich der beiden Patientengruppen ergab in 25 Jahren einen Gewinn von insgesamt 2.270.859 Lebensjahren bei den Patienten nach Transplantation.

Für den einzelnen Organempfänger bedeutete dies im Vergleich zu Patienten ohne Transplantation eine durchschnittliche Lebensverlängerung von 4,3 Jahren.

Nierentransplantationen wurden mit 314.561 Patienten am häufigsten durchgeführt. Die Patienten gewannen insgesamt 1.372.969 Jahre an Lebenszeit (pro Empfänger 4,4 Lebensjahre).

Am zweithäufigsten wurden Lebern übertragen (465.296 Jahre, 4,3 Jahre/Patient), gefolgt von Herzen (269.715 Jahre, 4,9 Jahre/Patient), Lungen (64.575 Jahre, 2,6 Jahre/Patient), Pankreas plus Niere (79.198 Jahre, 4,6 Jahre/Patient), Pankreas (14.903 Jahre, 2,4 Jahre/Patient) und Darm (4402 Jahre, 2,8 Jahre/Patient).

Zudem zeigte sich, so Rana und Kollegen, dass Erwachsene bei einer Nierentransplantation am meisten von einer Lebendspende profitieren. Die mittleren Überlebenszeiten lagen damit bei 18,5 Jahren.

Kam die Organspende von einem Verstorbenen, lebten die Empfänger durchschnittlich noch 9,8 Jahre.

Die vielen gewonnenen Lebensjahre sehen Rana und Kollegen als bestes Argument, um Transplantationen weiterhin zu unterstützen und Menschen zu motivieren, sich als Organspender zur Verfügung zu stellen.

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 05.03.201510:07 Uhr

warum immer so hässliche Fotos? soll die Transplantation vernichtet werden?

---

Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Menschen laufen am Strand

© KOTO - stock.adobe.com

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!