Spenden und Logistik - deutsche Hilfe für Hurrikan-Opfer in USA

Veröffentlicht:

Gut eine Woche nach der Hurrikan-Katastrophe in den US-Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama ist auch die Hilfe aus Deutschland in vollem Gang. Mehrere humanitäre Organisationen haben Spendenaktionen gestartet und Experten in die betroffenen Regionen entsandt.

Auf Bitten des Amerikanischen Roten Kreuzes sind sieben Gesandte des Deutschen Roten Kreuzes nach Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana gereist. Sie sind Experten für Katastrophenlogistik und wollen ihre US-Kollegen bei der Versorgung der Opfer des Hurrikans mit Unterkunft, Wasser und Nahrungsmitteln unterstützen.

Die deutsche Bundesregierung beteiligt sich an der Finanzierung dieses Einsatzes. Drei der DRK-Experten werden aus Lateinamerika in die Krisenregion reisen. Experten aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen vervollständigen das deutsche Team. Sie sind in eine Gruppe von 80 internationalen Helfern integriert, die das Amerikanische Rote Kreuz bei dessen bislang größten nationalen Einsatz unterstützen.

    DRK, Malteser und Caritas sind mit eigenen Teams im Süden der USA.
   

Auch im Auftrag des Malteser Hilfsdienstes sind Fachleute in die USA gereist. Drei Experten der Katastrophenhilfe unterstützen Hilfsmaßnahmen in den am schwersten betroffenen Gebieten in und um New Orleans. Mit dabei ist der Generalsekretär von Malteser International, Ingo Radtke.

"Neben der praktischen Hilfe im Katastrophenmanagement und Planung für den Wiederaufbau sehen wir unseren Einsatz auch als Zeichen der Solidarität", sagte Radtke. Sein Stellvertreter Sid Johann Peruvemba sowie der Experte für medizinische Nothilfe, Dr. Frank Marx, sind gestern in die USA abgeflogen.

Die Malteser wollen vor allem Hilfsaktionen für die sozial Schwächsten organisieren, so für alte und kranke Menschen, Familien mit Kleinkindern und illegale Einwanderer. Angelegt sei die Hilfe darauf, daß sie noch wirkt, "wenn die Medien-Aufmerksamkeit vorbei ist". Als Anschubfinanzierung hat der Malteser Hilfsdienst bereits eine Summe von 100 000 Euro bereitgestellt.

Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, unterstützt eigenen Angaben zufolge die Anstrengungen ihrer US-amerikanischen Schwesterorganisation Catholic Charities, die landesweit über 1400 Dienste und Einrichtungen verfüge.

In Baton Rouge, Memphis, San Antonio und vielen anderen US-Ortschaften versorgten Caritas-Helfer Tausende Evakuierte mit Nahrung, Trinkwasser, Decken und Kleidung. Psychologen und Seelsorger stünden den Trauernden und Traumatisierten zur Seite. Auch bei der Suche nach Gastfamilien, dem Bau provisorischer Unterkünfte, bei der Rückkehr in die Heimat sowie bei der Instandsetzung der verwüsteten Häuser und Wohnungen bietet die Caritas den Opfern Hilfe an.

Auch deutsche Bürger und Firmen spenden für die USA

Mit großer Hilfsbereitschaft reagieren auch Unternehmen und Privatpersonen in Deutschland auf die Hurrikan-Katastrophe in den USA, wie die Bundesregierung betont. Zum Teil würden siebenstellige Summen gespendet, sagte Regierungssprecher Béla Anda in Berlin mit.

Das Verteidigungsministerium hat den USA schon mehrfach den Einsatz eines Lazarettschiffs angeboten, das derzeit im Atlantik ist. Gestern flog die Bundeswehr noch einmal 15 Tonnen Hilfsgüter in die USA. Am vergangenen Wochenende waren 25 Tonnen Lebensmittel überbracht worden.

Eine weitere Möglichkeit für den Transport sei, die Waren zum deutschen US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein zu bringen. Von dort aus würde die US-Armee dann den Transport übernehmen. Das Auswärtige Amt erklärte, die Hilfe müsse in den USA koordiniert werden, damit nicht doppelte Lieferungen ankämen. (Smi/ag)

Mehr zum Thema

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle