Funktionelle Erkrankung

Statt PPI kann Phytotherapie angesagt sein

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LEVERKUSEN. Die Verschreibungshäufigkeit von Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: 13,4 Millionen Deutschen und damit jedem Sechsten sei aktuellen Erhebungen zufolge 2015 ein PPI verschrieben worden, ruft das Unternehmen Bayer Vital in Erinnerung.

Darunter befänden sich auch viele Patienten mit Beschwerden, denen nicht zwingend säureassoziierte Ursachen zugrunde liegen wie Völlegefühl, Magenschmerzen, Magenkrämpfe oder Übelkeit.

Diese Symptome treten zwar zuweilen im Verbund mit Sodbrennen auf, ihre Ursache liegt aber oft in einer Motilitätsstörung und nicht in einem Säureüberschuss, so der Hersteller. Die Folge: Bei Einnahme von Magensäureblockern können diese oft nicht umfassend wirken und die Symptome persistieren.

Phytos in Betracht ziehen

Besonders bei funktionellen Magen-Darm-Krankheiten sollten daher Phytotherapeutika wie die Iberis-amara-Kombination Iberogast® Berücksichtigung finden. Phytotherapeutika mit Multi-Target-Ansatz wie die Iberis-amara-Kombination haben sich vor allem bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen wie der funktionellen Dyspepsie als effektive und nebenwirkungsarme Alternative bewährt.

Denn die neun Heilpflanzen greifen parallel an unterschiedlichen pharmakologischen Zielen an, wie zum Beispiel an Kalziumkanälen, afferenten Nervenfasern und cholinergen Neuronen in Muskelzellen, erinnert das Unternehmen.

Das Phytopharmakon könne so die gestörte Motilität normalisieren, die Hypersensibilität verringern, die Säureproduktion hemmen und Entzündungen entgegenwirken. So komme es beispielsweise zu einer Erhöhung des Muskeltonus im unteren Ösophagussphinkter (LES), zur Relaxation im proximalen Magen (Fundus und Korpus) sowie zur Motilitätssteigerung im distalen Magen (Antrum).

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Iberogast wurde in klinischen Studien einschließlich randomisierter Doppelblindstudien und Metaanalysen mit mehr als 7000 Patienten nachgewiesen.(eb)

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Kommentare
Thomas Georg Schätzler 18.06.201716:47 Uhr

Werbeveranstaltung trifft Heilpraktiker?

Sorry, aber ein hemmungsloser BAYER-Vital-Werbeartikel in der Ärzte Zeitung, der zum Massen-Konsum von Iberogast aufruft, um ernstere, durch PPI sicher und effizient behandelbare, meist gastroskopisch gesicherte gastrointestinale Erkrankungen erstmal zu verschleiern und deren Abklärung zu verzögern, gehört zum hausärztlichen Propaganda-Alltag.

Aber wenn dann noch unqualifizierte Heilpraktiker(HP)-Emanationen hìnzutreten, ist auch meine hohe Toleranzschwelle überschritten:

Nochmal zum Mitschreiben! Protonen-Pumpen-Hemmer (PPI) sind Inhibitoren. Sie hemmen die Magensäure dosisabhängig, blockieren sie aber nicht vollständig. Deshalb werden sie optimal 1x zur Nacht dosiert, um den Schutz durch die Magensäure, die Barriere-Funktionalität und die Funktion der Eiweiß-Ausfällung bei Nahrungsaufnahme tagsüber zu gewährleisten.

Bei nachgewiesen verbreiteter Refluxkrankheit, Hiatushernie, Barrett-Ösophagus, zum Schutz der Magenschleimhaut unter Kortikosteroiden/NSAR und schwerer Dyspepsie bzw. zur Helicobacter pylori Eradikation verhindern PPI u.a. Magen- und Zwölffingerdarm-Blutungen und -Geschwüre.

Dass Kaffee als HP-Grundübel und/oder PPI "Verdauungsbeschwerden und Darmdysbiosen nach sich [ziehen] (zu wenig Magensäure > schlechtere Eiweißverdauung > Gärung, Ammoniakbildung etc.)" würden, sind m. E. reine Fake-News.

Die Eiweiß-Verdauung: "Im Magen werden die durch die Nahrung aufgenommenen Eiweiße" nicht durch die Magensäure, sondern "durch Peptidasen - Enzyme in deren Bestandteile, kürzere Aminosäuren-Ketten aufgespalten. Diese werden anschließend im Dünndarm in die einzelnen Aminosäuren weiter geteilt.
Von der Darmwand aus können die Nährstoffe in den Blutkreislauf und anschließend in die Zellen befördert werden. Die Verdauung kann bis zu 4 Stunden dauern".
https://www.wikifit.de/wiki/eiweisssstoffwechsel

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Mona Ziegler 15.06.201720:44 Uhr

Und sie bewegt sich doch...

Ich möchte o.g. Ansatz ausdrücklich zustimmen. Viele PPI sind einfach fehl am Platz und ziehen sogar noch Verdauungsbeschwerden und Darmdysbiosen nach sich (zu wenig Magensäure > schlechtere Eiweißverdauung > Gärung, Ammoniakbildung etc.).

Und bei den Pat. bei denen wirklich ein Säureüberschuß vorliegt: erst mal den Kaffee weglassen - das wirkt meist schon kleine Wunder.

Mona Ziegler
HP, Tübingen

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