Statistisches Bundesamt

Steigende Totgeburtenquote: 3.247 Kinder kamen 2022 tot zur Welt

Seit über Jahren steigt die Totgeburtenquote in Deutschland, im vergangenen Jahr lag sie bei 4,4 pro 1.000 Geborenen. Bei Totgeburten handelt es sich um Kinder, die mindestens 500 Gramm wogen.

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Wiesbaden. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 3.247 Kinder tot geboren. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, waren dies 173 Totgeburten oder 5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Da die Zahl der lebend geborenen Kinder im Vergleich zum Vorjahr aber um 7 Prozent zurückging und damit stärker sank als die Zahl der Totgeburten, stieg die sogenannte Totgeburtenquote - die relative Zahl der Totgeburten je 1.000 Geborenen - von 4,3 auf 4,4. Tendenziell nimmt die Totgeburtenquote in Deutschland den Angaben zufolge seit 2010 zu.

Als tot geboren gelten in Deutschland Kinder, bei denen sich während oder nach der Geburt kein Herzschlag oder eine pulsierende Nabelschnur gezeigt hat und bei denen die natürliche Lungenatmung außerhalb des Mutterleibs nicht einsetzt.

Fehlgeburt kommt nicht ins Personenstandsregister

Seit 2018 muss für eine Erfassung als Totgeburt entweder das Gewicht des Kindes bei der Geburt mindestens 500 Gramm betragen oder die 24. Schwangerschaftswoche erreicht worden sein. Anderenfalls handelt es sich nach Angaben des Bundesamts rechtlich gesehen um eine Fehlgeburt, die nicht im Personenstandsregister beurkundet wird.

Nicht verwechselt werden dürfe der Begriff der Totgeburten mit den „Sternenkindern“ mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm, hieß es beim Statistischen Bundesamt. Für diese gab es 2013 nach der Petition eines betroffenen Elternpaares eine Änderung im Personenstandsgesetz. Dadurch können sie unabhängig vom Geburtsgewicht beim Standesamt erfasst werden und einen offiziellen Vornamen bekommen sowie bestattet werden. (dpa)

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war im Vorspann von 4,4 Prozent die Rede. Tatsächlich sind es aber 4,4 Totgeburten pro 1.000 Geburten.

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Kommentare
Dr. Frank Füssl 16.08.202315:06 Uhr

Achtung: 4,4 von 1.000 sind nicht 4,4 % sondern 0,44 %!

Heike Bökenkötter antwortete am 16.08.202315:27 Uhr

Sehr geehrter Herr Füssl, vielen Dank für Ihren Hinweis! Wir haben den Vorspann entsprechend korrigiert. Die Redaktion

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