Stoßwellen helfen bei chronischer, nicht aber bei akuter Epicondylitis

GRÜNSTADT (ner). Wenn bei chronischem Tennisellenbogen mit niedrig-energetischen Stoßwellen behandelt wird, lindert dies die Schmerzen bei etwa 60 Prozent der Patienten deutlich. Bei akuten Beschwerden scheinen Stoßwellen dagegen nicht zu helfen.

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Das geht aus einer neuen Studienanalyse des Orthopäden Professor Jan-Dirk Rompe aus Grünstadt und seiner Kollegen hervor (Der Orthopäde 34, 2005, 567). Anlaß der Untersuchung waren die sehr widersprüchlichen Studienresultate zur extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) bei lateraler Epicondylitis.

Dies ist nach Angaben von Rompe jedoch oft auf mangelhafte Studiendesigns zurückzuführen oder auf individuell unterschiedliche ESWT-Applikationen in den Studien.

Neun kontrollierte, randomisierte Studien zu dem Thema haben Rompe und seine Mitarbeiter einer etablierten Qualitätsprüfung unterzogen. In zwei identisch abgelaufenen Studien mit insgesamt 192 Patienten und den höchsten Qualitäts-Punktwerten ergab sich eine Erfolgsrate von 61 und 65 Prozent drei Monate nach ESWT.

Als Erfolg definiert wurde eine mindestens 50prozentige Schmerzreduktion, gemessen auf Schmerzskalen. In den Placebogruppen dagegen lag die Erfolgsquote unter 30 Prozent. Die Teilnehmer hatten dreimal niedrig-energetische ESWT in wöchentlichen Abständen ohne Lokalanästhesie erhalten.

Dagegen ergab eine weitere hochwertige Studie bei bisher unbehandelten Epicondylitis-Patienten mit akuter Symptomatik keine Unterschiede zwischen der ESWT- und der Placebo-Gruppe. Fazit von Rompe und seinen Kollegen: Unbefriedigend sind ESWT-Behandlungsergebnisse bei akuten Beschwerden, aber auch bei Anwendung eines Lokalanästhetikums.

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