Straßenlicht stellt innere Uhr von Jugendlichen um

HEIDELBERG (eb). Je heller es nachts in den Wohngebieten ist, desto später gehen Jugendliche ins Bett. Das beeinträchtigt Schlaf, Wohlbefinden und Schulleistung. Forscher der Pädagogischen Hochschule Heidelberg haben diesen Zusammenhang in einer Studie mit mehr als 1500 Schülern im Rhein-Neckar-Raum jetzt weltweit erstmals nachgewiesen. Das interdisziplinäre Team verglich dazu nächtliche Satellitenbilder mit Fragebogen-Ergebnissen.

Veröffentlicht:

Jeder Mensch habe etwas andere Schlafens- und Aufstehzeiten, wird in einer Mitteilung der Hochschule erläutert. Besonders in der Pubertät verschiebe sich diese innere Uhr bis weit in die Abend- und Nachtstunden. Daraus resultiere eine erhebliche Tagesschläfrigkeit, die Schulleistung und Gesundheit beeinträchtigt.

Licht sei der stärkste Zeitgeber für die innere Uhr. Jugendliche, die in nachts hell beleuchteten, städtischen Wohnvierteln schlafen, haben einen deutlich späteren Tagesrhythmus als Jugendliche in dunkleren, länd lichen Gebieten.

Eltern sollen für gute Verdunkelung der Zimmer sorgen

Die Verschiebung der inneren Uhr wird aber nicht nur durch nächtliches Licht beeinflusst; auch die häufige und späte Nutzung von Bildschirmmedien wirkt sich stark auf den Tagesrhythmus aus.

Jugendliche mit einem späteren Rhythmus konsumieren zudem eher Stimulanzien wie Kaffee, Alkohol oder Zigaretten.

Damit sich die innere Uhr der Jugendlichen nicht noch weiter in die Nacht hinein verschiebt, empfehlen die Autoren: Städteplaner sollten nächtliche Lichtquellen in Wohngebieten sparsam einsetzen, Eltern für eine gute Verdunkelung der Zimmer sorgen und Jugendliche nachts auf Mobiltelefon, Computer und Fernseher verzichten, da das blaue Bildschirmlicht zusätzlich wach halte.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Therapie abseits von CPAP

Obstruktive Schlafapnoe: Vier Medikamente vielversprechend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung