Stuhlinkontinenz ist in Praxen zu selten Thema

BERLIN (mal). Stuhlinkontinenz ist in Praxen ein noch zu wenig beachtetes Krankheitsbild, monieren Dr. Skander Bouassida und Professor Ulrich Adam vom Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin aufgrund der Ergebnisse einer Fragebogenaktion.

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Im Sommer 2011 hatten sie 306 niedergelassene Ärzte (Hausärzte, Allgemeinchirurgen, Internisten und Gynäkologen) im Norden Berlins angeschrieben; 35 Prozent beantworteten den Fragebogen.

In der Hälfte der Antworten hätten die Ärzte angegeben, dass weniger als ein Prozent der Patienten in ihrer Praxis unter Stuhlinkontinenz litten, für 88 Prozent seien es weniger als fünf Prozent gewesen, so Bouassida und Adam (coloproctology 2012; 1: 91).

Von Stuhlinkontinenz seien aber mindestens fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Weitere Umfrage-Ergebnisse: Nur zehn Prozent der Kollegen, die geantwortet hatten, machten eine gezielte Diagnostik.

"75 Prozent der Ärzte kennen keine Behandlungsmethode der Stuhlinkontinenz", so die Berliner Kollegen weiter. Überwiesen werde am häufigsten zu Proktologen.

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