Tod nach Einnahme der Pille - es fehlen genaue Angaben

NEU-ISENBURG (ikr). Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic prüft - wie bereits kurz berichtet -, ob der Tod einer jungen Frau mit der Einnahme des oralen Kontrazeptivums Yaz® im Zusammenhang steht. Genauere Angaben liegen derzeit noch nicht vor, teilt das Unternehmen Bayer Vital mit.

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Fest steht nach Angaben von Swissmedic lediglich, dass die 21-jährige Frau Mitte September plötzlich an den Folgen einer Lungenembolie gestorben ist und zehn Monate vorher auf ärztliches Rezept eine Pille mit dem Gestagen Drospirenon und dem Östrogen Ethinylestradiol erhielt. Diese beiden Wirkstoffe sind in dem Präparat Yaz® enthalten.

Thrombosen und Lungenembolien sind seltene, aber bekannte Komplikationen in Verbindung mit weiblichen Sexualhormonen, wie sie etwa auch in oralen Kontrazeptiva enthalten sind. Das individuelle Thromboserisiko einer Frau wird aber noch durch weitere Risiken bestimmt, etwa durch familiäre Thromboseneigung oder Übergewicht. Hormonale Kontrazeptiva erhöhen das Thromboserisiko um das Zwei- bis Vierfache. In absoluten Zahlen bedeutet das: Ohne Ovulationshemmer gibt es 4,4 Thromboembolien pro 10  000 Frauenjahre, mit solchen Mitteln 9 pro 10 000 Frauenjahre. Bei adipösen Frauen, die die Pille nehmen, ist jedoch mit 23 Ereignissen pro 10  000 Frauenjahre zu rechnen.

Bei niedrigdosierten Pillen mit nur 20 µg Ethinylestradiol wie bei dem Bayer-Produkt ist das Thromboserisiko niedriger als bei höher dosierten Präparaten. Ergebnisse großer Studien bestätigen nach Angaben des Unternehmens, dass Drospirenon-haltige orale Kontrazeptiva ein ähnliches Thromboserisiko haben wie andere niedrigdosierte Präparate.

Lesen Sie dazu auch: Swissmedic will Yaz® nicht vom Markt nehmen

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