Weltblutspendertag am 14. Juni

Transfusionsärzte rufen zur Blutspende auf

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KÖLN. In Deutschland werden täglich etwa 14.000 Blutspenden benötigt. Doch nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung spenden regelmäßig Blut.

Besonders in den Sommer- und Ferienmonaten komme es deshalb immer wieder zu Engpässen in der Blutversorgung, meldet die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI).

Die Fachgesellschaft erinnert aus Anlass des Weltblutspendertags am 14. Juni 2018 an die Bedeutung der Blutspende für die Patientenversorgung und ruft dazu auf, zur Blutspende zu gehen.

An diesem Tag jähre sich der Geburtstag von Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen und Nobelpreisträger, zum 150. Mal, erinnert die DGTI. Der Weltblutspendertag wurde 2004 von der WHO eingeführt, um diejenigen zu ehren, die Blut für andere Mitmenschen spenden.

Eine der häufigsten Therapiemaßnahmen

"Ohne Blutspenden und die regelmäßige Versorgung mit Blutpräparaten würde unser modernes Gesundheitssystem schlichtweg nicht funktionieren", wird Professor Harald Klüter zitiert, erster Vorsitzender der DGTI und Transfusionsmediziner an der Universitätsmedizin Mannheim.

Die Transfusion von Blut und Blutprodukten zählt zu einer der häufigsten und dank moderner Untersuchungsmethoden auch sehr sicheren Therapiemaßnahmen in der Medizin.

Experten vermuten, dass die Zahl der Blutspender in den kommenden 20 Jahren durch den demografischen Wandel sinkt, während gleichzeitig der Bedarf durch den wachsenden Anteil älterer Patienten steigt.

Der diesjährige Weltblutspendertag thematisiert Blutspende als ein "Akt der Solidarität". "Jemand, der sein eigenes Blut anderen, die es dringend benötigen, zur Verfügung stellt, ehrt die gesellschaftlichen Grundwerte Mitmenschlichkeit, Respekt, Empathie und Freundlichkeit", so Klüter, der auch Institutsdirektor des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg–Hessen ist.

"Nur durch die aktive und wiederkehrende Bereitschaft unserer Blutspender können wir Qualität, Sicherheit und die jederzeitige Verfügbarkeit von Blut und Blutprodukten für die Patientenbehandlung gewährleisten", betont Klüter in der Mitteilung der DGTI.

Kein vollwertiger künstlicher Ersatz für Blut

Solange es keinen vollwertigen künstlichen Ersatz für Blut gebe, seien Blutpräparate oder andere aus Blutspenden hergestellten Präparate für sämtliche Bereiche in der Medizin unerlässlich: Von komplexen medizinischen und chirurgischen Eingriffen, über die Intensivmedizin, die Krebsbehandlung bis hin zu großen Unfällen und Katastrophen, wo schnell ausreichende Mengen an Blutkonserven zur Verfügung stehen müssen.

Zu den aus einer Blutspende gewonnen Präparaten zählen dabei nicht nur die roten Blutkörperchen oder die Blutplättchen, sondern beispielsweise auch Gerinnungsfaktoren oder Impfstoffe gegen eine Tetanusinfektion.

Es sei daher in Zeiten knapper Blutspendenvorräte sehr wichtig, Menschen zur Blutspende zu motivieren und ihnen deutlich zu machen, dass jeder durch seinen Beitrag hilft, die Versorgung zu sichern, so der Transfusionsmediziner. (eb)

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