Kommentar

Trotz Fehlschlags bleibt Hoffnung

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

Die Vorzeichen waren äußert günstig. Alles schien dafür zu sprechen, dass sich die Blockade des Renin-Angiotensin-Systems als ein neuer wirksamer Ansatz zur Prävention von Vorhofflimmern entpuppen könnte. Diese Erwartung ist durch die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der GISSI-AF-Studie zur Überraschung vieler Experten bitter enttäuscht worden. Das Konzept, durch RAS-Blockade Entstehungsmechanismen des Vorhofflimmerns im Vorhofmyokard außer Kraft zu setzen, ist damit aber noch nicht ad acta zu legen.

Das Spektrum der Patienten mit dieser häufigen Arrhythmie ist breit. An der GISSI-AF-Studie waren - bei zudem relativ kurzer Beobachtungsdauer - überwiegend Vorhofflimmer-Patienten mit Hypertonie als Grunderkrankung beteiligt. Möglicherweise ist die RAS-Hemmung bei dieser Konstellation keine geeignete Präventionsstrategie. Das legen zumindest Ergebnisse einer Metaanalyse der Studiendaten von mehr als 56 000 Patienten nahe. Danach war die Reduktion von Vorhofflimmern in Studien mit ACE-Hemmern oder Sartanen bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder Linksherzhypertrophie besonders stark, dagegen fand sich bei Patienten mit Hypertonie kein signifikanter Unterschied. Es bleibt also noch Hoffnung.

Lesen Sie dazu auch: Hoffnung auf neue Option gegen Vorhofflimmern erfüllt sich nicht

Mehr zum Thema

Schilddrüsen-Check

Latente Hyperthyreose verdoppelt Risiko für Vorhofflimmern

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System