Typ-2-Diabetes: Kein Nierenschutz durch scharfe Blutzuckereinstellung?

NEW HAVEN (eis). Eine scharfe Blutzuckereinstellung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verringert offenbar das Risiko für Nierenversagen nicht. Das legen Ergebnisse einer Metaanalyse von Forschern um Dr. Steven Coca von der Yale School of Medicine nahe (Arch Intern Med 2012; 172: 761).

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Die Wissenschaftler werteten Daten von sieben Studien mit 28.065 erwachsenen Patienten aus. Der Krankheitsverlauf der Teilnehmer war in den Untersuchungen über zwei bis 15 Jahre nachverfolgt worden.

Im Vergleich zu Patienten mit Standardtherapie war bei Patienten mit intensiver Behandlung und scharfer Stoffwechseleinstellung einschließlich höherer Medikamentendosen das Risiko für Niereninsuffizienz nicht reduziert.

Auch waren die Raten für Dialysetherapie und für Todesfälle wegen Nierenversagen bei den intensiv behandelten Patienten nicht verringert.

Präventive Wirkung bei Typ-1-Diabetes belegt

Die intensive Blutzuckerkontrolle reduzierte bei den Patienten allerdings das Risiko für die Entwicklung einer Mikroalbuminurie um 14 Prozent und das Risiko für Makroalbuminurie um 26 Prozent. Über die Messwerte hinaus sei aber die Prognose nicht verbessert worden.

Im Gegensatz dazu ist bei Typ-1-Diabetes die präventive Wirkung der intensivierten Therapie langfristig belegt.

Da von ersten Symptomen bis zum Nierenversagen bis zu 25 Jahre vergehen können, waren die Studien möglicherweise zu kurz angelegt, so ein Kommentar zur Metaanalyse.

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