USA: Avastin® bei Brustkrebs auf Prüfstand

NEU-ISENBURG (ikr). In den USA droht das Aus für die Behandlung mit dem Angiogenese-Hemmer Bevacizumab bei Brustkrebs. Ein Beratergremium der FDA hat neue Studiendaten zu dem Arzneimittel ungünstig bewertet. Eine endgültige Entscheidung steht im September an.

Veröffentlicht:
Der VEGF-Hemmer Avastin: Vor dem Aus in der Firstline-Therapie bei Mamma-Ca in den USA?

Der VEGF-Hemmer Avastin: Vor dem Aus in der Firstline-Therapie bei Mamma-Ca in den USA?

© Roche

Nachdem Bevacizumab (Avastin®) aufgrund guter Studiendaten 2008 in den USA eine beschleunigte Zulassung bei metastasiertem Brustkrebs erhalten hatte, hat die FDA nun die Ergebnisse zweier neuer Studien zu dem Arzneimittel bewertet. In beiden Studien war das progressionsfreie Überleben mit Bevacizumab plus Chemotherapie länger als mit Placebo, schreibt die FDA auf ihrer Homepage. Die Rate der unerwünschten Wirkungen der Grade 3 bis 5 war mit Bevacizumab jedoch insgesamt höher.

Ein Beratergremium der FDA ist - wie das Unternehmen Roche Pharma mitteilt - nun zu dem Schluss gekommen, dass das Hinzufügen von Bevacizumab zu den Chemotherapien nicht zu einem günstigen Nutzen/Risko-Profil geführt hat. Das Komitee habe nun die Empfehlung ausgesprochen, dass Bevacizumab in Kombination mit Paclitaxel für Frauen mit unbehandeltem Her2-negativem Brustkrebs in den USA nicht weiterhin zertifiziert bleiben sollte. Die endgültige Entscheidung fällt im September. Roche ist überzeugt, dass Bevacizumab nach wie vor eine Option bei Brustkrebs ist und wird die Daten mit den Behörden weiter diskutieren.

Lesen Sie dazu auch: FDA entscheidet am Dienstag zu Bevacizumab

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick