USA: Kurswechsel bei Mammografie-Screening

NEU-ISENBURG (ikr). US-Experten haben ihre Empfehlungen zum Mammografie-Screening bei Frauen ohne erhöhtes Brustkrebsrisiko geändert. Demnach sollen jetzt nur noch Frauen zwischen 50 und 74 Jahren routinemäßig zur Mammografie gehen, und zwar nur alle zwei Jahre.

Veröffentlicht:
USA: Kurswechsel bei Mammografie-Screening.

USA: Kurswechsel bei Mammografie-Screening.

© Foto: dpa

Bei jüngeren Frauen zwischen 40 und 49 Jahren soll nun individuell entschieden werden, ob die Röntgenuntersuchung bereits stattfinden soll (Ann Intern Med 151, 2009, 716). Damit haben die US-Experten nun die gleiche Richtung eingeschlagen wie deutsche Kollegen: In Deutschland wird Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahre angeboten, alle zwei Jahre zur Mammografie zu gehen.

Die US Preventive Services Task Force (USPSTF) begründet ihren Kurswechsel mit neuen Studiendaten, wonach der Nutzen des Mammografie-Screening für Frauen zwischen 50 und 74, die alle zwei Jahre untersucht werden, am größten ist. So hat die Analyse der Daten ergeben, dass 1904 Frauen zwischen 40 und 49 Jahren zur Mammografie eingeladen werden müssen, um ein Leben zu retten, aber nur 1339 Frauen zwischen 50 und 59 und nur 377 Frauen zwischen 60 und 69 Jahre. Die Brustkrebssterberate wird bei den Frauen zwischen 40 und 49 Jahren um 15 Prozent gesenkt, bei den 50- bis 59-jährigen um 14 Prozent, bei den 60- bis 69-jährigen Frauen um 32 Prozent und bei Frauen zwischen 65 und 74 Jahre um 22 Prozent. Außerdem: Werden die Frauen nicht jährlich, sondern nur alle zwei Jahre untersucht, lassen sich Nachteile wie falsch-positive Befunde signifikant reduzieren, ohne den Nutzen wesentlich zu schmälern.

Die US-Experten raten Kollegen nicht mehr, ihre Patientinnen zur Selbstuntersuchung der Brust anzuleiten. Der Nutzen dieser Maßnahme sei bisher nicht ausreichend in Studien nachgewiesen.

Lesen Sie dazu auch: Frauen in den USA haben kaum Zweifel an der Mammografie

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Nachsorge

Bei Brustkrebspatientinnen nicht das Herz vergessen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie