Vakzine verhindert erfolgreich Hepatitis-E-Erkrankungen

KATHMANDU (ner). Eine erste Vakzine gegen Hepatitis E ist erfolgreich getestet worden. Sie könnte künftig für Personen wichtig sein, die in Entwicklungsländer reisen. Das Virus kommt in Südost- und Zentralasien, im Nahen Osten, Nord- und Westafrika sowie in Mittelamerika endemisch vor. Dort könnte die Impfung die erhebliche Krankheitslast reduzieren.

Veröffentlicht:

Jeweils knapp 900 gesunde Probanden der nepalesischen Armee haben entweder drei Dosen eines rekombinanten Polypeptid-Impfstoffes oder Placebo erhalten, und zwar in den Monaten 0, 1 und 6. In der Placebo-Gruppe erkrankten innerhalb von durchschnittlich 800 Tagen nach der letzten Impfung 66 Probanden an Hepatitis E, in der Verum-Gruppe drei, berichten Dr. Mrigendra P. Shrestha aus Kathmandu und seine Kollegen im (NEJM 356, 2007, 895).

Daraus errechne sich eine 95-prozentige Schutzwirkung nach drei Impfungen. Offenbar bestehe bereits nach der zweiten Impfung ein gewisser Schutz, so die Ärzte, da im Zeitintervall bis zur dritten Spritze sieben Teilnehmer in der Placebo-Gruppe erkrankten, aber nur einer in der Verum-Gruppe. Ob zwei Impfdosen Hepatitis-E-Ausbrüche verhindern können, sei noch zu überprüfen. Die Verträglichkeit der intramuskulär verabreichten Vakzine unterschied sich kaum von Placebo, abgesehen von Schmerzen an der Injektionsstelle.

Ob subklinische HEV-Infektionen verhindert werden, ist unklar, da in der Studie lediglich klinisch auffällige Teilnehmer auf Virus-RNA getestet worden waren. Darauf weist der US-Infektiologe Dr. Krzysztof Krawczynski von der Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta hin (NEJM 356, 2007, 949). Damit besteht die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus weiter ausscheiden und indirekt übertragen können.

HEV verursacht akute Leberentzündungen, ähnlich der Hepatitis A. Die Mortalitätsrate liegt zwischen 0,1 und 4 Prozent, bei schwangeren Frauen im dritten Trimester jedoch bis zu 25 Prozent. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral, meist über kontaminiertes Trinkwasser.

Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 52 HEV-Erkrankungen gemeldet.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an