Veränderung der Hirnaktivität kündigt Migräneattacke an

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HAMBURG (eb). Die veränderte Aktivität von Neuronen im Trigeminus-System, das im Gehirn Schmerz vermittelt, ist ein Indikator für eine bevorstehende Migräneattacke. Die Veränderung ist mittels funktioneller Kernspintomografie (fMRT) zum Teil bereits Tage zuvor nachweisbar. Das hat eine Studie der Forschergruppe um Professor Arne May vom Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf herausgefunden (J Neuroscience 2011; 31: 1937).

Migräne sei ein wiederkehrender Zustand mit starken Aktivitätszyklen im Gehirn, so May. Diese Zyklen seien mit fMRT nun erstmals zu beobachten gewesen. Dabei zeigte sich: Die Aktivitäten im trigeminalen Schmerzzentrum sind bei Migränikern stark mit dem Abstand zur neuen Migräneattacke korreliert.

In der Studie waren 20 Migräniker und 20 Probanden ohne Migräne untersucht worden. Dabei wurde wohlriechendes Rosenöl und stechend riechendes Ammoniak eingesetzt, um die nozizeptiven Nerven im Trigeminus-System zu stimulieren: Diese reagierten bei den Migräne-Patienten, obwohl sie kopfschmerzfrei waren, weniger auf den Ammoniakgeruch als jene bei den Probanden der Kontrollgruppe.

Allerdings steigerte sich die Nervenzellaktivität dramatisch, je näher eine Migräneattacke kam. Während der Attacke fiel dann die Aktivität in diesem Areal wieder ab. Somit sei es gelungen, erstmals den "Motor" für die Schmerzattacken darzustellen, teilt die DMKG mit.

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