Lebensmittelhygiene

Vergiftet mit Enten-Carpaccio

Veröffentlicht:

Berlin. Eine Million Deutsche erleiden nach Schätzungen pro Jahr eine Lebensmittelvergiftung, und es werden mehr, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Ursache sei oft fehlendes Hygiene-Wissen etwa im Umgang mit rohem Fleisch, Rohmilch und rohen Eiern. Enten-Carpaccio ist dabei ein aktuelles hippes Risikogericht, so das BfR.

Das BfR warnt besonders vor einer starken Zunahme von Infektionen mit Campylobacter-Bakterien. Die Erreger können ansteckende Durchfall-Erkrankungen auslösen, häufig erfolgt die Übertragung über Geflügelfleisch. "Deutschland verzeichnet hier pro Jahr 70.000 bis 75.000 klinische Fälle", sagte der BfR-Präsident Andreas Hensel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Campylobacter-Bakterien sind stark im Kommen." Die meisten, die daran erkrankten, seien junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. "Wir müssen uns mehr um die Küchenhygiene kümmern", sagte Hensel. "In unserer Welt der Einzelhaushalte wird das Kochen gar nicht erst erlernt."

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) beobachtet eine Zunahme der gemeldeten Campylobacter-Fälle - allerdings auf lange Sicht. So stieg die Zahl der Infektionen von 2001 mit rund 54.400 registrierten Erkrankungen langsam über die Jahre auf das heutige Plateau um die 70.000 Fälle pro Jahr an. Nach den jüngsten Zahlen für 2015 starben in diesem Jahr vier Männer im Alter zwischen 73 und 86 Jahren nach einer Campylobacter-Infektion.

Als erfreulich wertet das RKI dagegen den stetigen Rückgang von Salmonellen-Infektionen, die ebenfalls vorwiegend durch den unsachgemäßen Umgang mit Lebensmitteln übertragen werden können. Die gemeldeten Fallzahlen sanken seit 2001 von rund 69.000 auf heute rund 13.000 Fälle im Jahr. 2015 gab es jedoch immer noch 16 bestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit Salmonellosen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an