Zika

Viren über Wochen in Sperma und Urin nachweisbar

Auch Wochen nach Abklingen der akuten Symptome besteht eine Infektionsgefahr mit Zika-Viren durch sexuellen Kontakt, sagt der Münchner Tropenmediziner Thomas Löscher.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Anders als im Blut könne das Virus in Sperma, aber auch in Urin in einigen Fällen über mehrere Wochen feststellbar und damit ansteckend sein, sagte Thomas Löscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin an der Universität München. "Neu ist der Nachweis im Urin auch für die Diagnostik", sagte Löscher. "Vieles ist aber noch nicht klar."

Nach Infektion: vier Wochen kein Blut spenden

Gedanken machen sich Fachleute auch über Blutkonserven. Nach einer durchgemachten Zika-Infektion darf laut Löscher wie beim Denguefieber mindestens vier Wochen kein Blut gespendet werden. Nach Reisen ins Ausland haben Spender Wartezeiten: bei Rückkehr aus Lateinamerika mindestens vier Wochen, aus Malariagebieten sechs Monate.

Löschers Kollegen am Tropeninstitut müssen täglich Dutzende Anfragen besorgter Menschen beantworten. Wirklich bedeutsam sei die Infektion aber nur in der Schwangerschaft, betonte Löscher.

Das von Stechmücken übertragene Zika-Virus steht im Verdacht, Schädelfehlbildungen bei Kindern im Mutterleib auszulösen. Die Babys kommen mit einem zu kleinen Schädel auf die Welt.

Einen eindeutigen Beweis, dass der Erreger für die sogenannte Mikrozephalie verantwortlich ist, gibt es aber noch nicht. Das Zika-Virus, das 1947 bei Tieren im Zika-Wald in Uganda entdeckt worden war, hat sich binnen weniger Monate in großen Teilen Lateinamerikas ausgebreitet. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Zweiter Berliner Patient

HIV-Remission mit nicht-resistenten Stammzellen erreicht

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken: Wie auffrischen nach Impfung mit PPSV23 und PCV13?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Primärprävention

Empfehlungen aktualisiert: LDL-Cholesterin wann und wie senken?

Nutzenbewertung

IQWiG erkennt keinen Zusatznutzen für Alzheimer-Antikörper Lecanemab

Lesetipps