Vom Mundschutz ist nicht jeder Zahnarzt begeistert

INNSBRUCK (FHV). In der Zahnheilkunde Tätige sind bei ihrer Arbeit einem teilweise erheblichen Gesundheitsrisiko, besonders der Gefahr von Infektionen, ausgesetzt. Dennoch werden Schutzmaßnahmen oft lax gehandhabt.

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Darauf hat jetzt Dr. Malte Berger, Arbeitsmediziner aus Wuppertal, hingewiesen. Er stützt sich dabei auf eine Studie im Jahr 2000 bei 379 Personen aus dem Bereich der Zahnheilkunde, also Zahnärzten, Zahnarzthelfern und Zahntechnikern. Latexhaltige Handschuhe, die von Allergologen nicht mehr empfohlen werden, trugen 38, 42 und 55 Prozent der Befragten - wenn sie denn überhaupt Handschuhe verwendeten. Denn mehr als 30 Prozent der Zahnärzte zum Beispiel pflegten offenbar mit bloßen Händen zu arbeiten.

Auch das Tragen eines Mundschutzes scheint nicht gerade sehr beliebt zu sei. Denn hier antworteten nur 45 Prozent der Zahnärzte mit "immer" und nur 35 Prozent mit "manchmal". Damit ist die Situation bei ihnen aber immer noch besser als bei ihren Helferinnen, von denen nur 30 Prozent einen Mundschutz "immer" und auch nur 30 Prozent diesen Schutz "manchmal" benutzten.

Paradoxerweise wurde das Infektions-Risiko oft überschätzt: So werden besonders das HIV- und das HCV-Infektionsrisiko teilweise stark überschätzt, wohingegen es kaum bekannt ist, daß der Erreger der Hepatitis B 100 Mal beziehungsweise 10 Mal häufiger übertragen wird.

Berger geht davon aus, daß sich die Situation zur Nutzung von Schutzmaßnahmen bei zahnheilkundlich tätigen Personen seit der Erhebung nicht wesentlich geändert hat. Er plädiert deshalb für eine bessere Fortbildung: Außer eine umfassenden Aufklärung über die relevanten Erreger müsse es Informationsangebote zum Thema "technischer Infektionsschutz" geben.

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